2014 ist ein Jahr gewesen und ist es immer noch, dass mich verändert hat. Grundlegend. Kein Stein ist auf dem anderen geblieben. Es ist als ob der Tempel meines Lebens abgerissen und neu aufgebaut wurde. Ich habe gelitten und geweint. Ich habe Herzschmerz und Sehnsucht gehabt wie noch nie in meinem Leben. Mein Herz wurde gebrochen wieder und wieder. Wie noch nie in meinem Leben. Mein Herz wurde geheilt wieder und wieder. Wie noch nie in meinem Leben. Ich habe Jesus seine Liebe für mich und für die Menschen um mich herum gesehen. Wie noch nie in meinem Leben. Ich habe den Schmerz gespürt, den Jesus über Seine verlorenen Schafe fühlt. Wie noch nie in meinem Leben. Ich habe Jesus in einer Tiefe erfahren und bin in eine Intimität mit ihm gekommen, wie noch nie in meinem Leben.
Ich hatte Heimweh und wollte nur nachhause. Wie noch nie in meinem Leben. Ich wollte alles hinschmeißen, die Menschen um mich herum anschreien. verfluchen, Jesus anschreien und ihn sagen, dass er mich hin Ruhe lassen soll. Wie noch nie in meinem Leben. Ich habe Jesus Seine Geduld und Gnade kennengelernt und gespürt, wie noch nie in meinem Leben. Ich habe erfahren, dass meine Vision auf einmal Vision vieler wurde. Wie noch nie in meinem. Es ist nicht meine Vision, es ist nicht mal die eine Vision. Es ist ein Traum, den wir alle leben. In etwas anzukommen, dass unsere Bestimmung ist. Menschen in ganz Deutschland, in den USA und meine Gemeinde hier in SF haben angefangen meine Vision zu leben. Das habe ich noch nie in meinem Leben erlebt.
Ich habe Jugendliche gesehen die erst unsicher waren, dann geschockt und am Ende so zerbrochen waren von der Armut und den Drogenkonsum und der Hoffnungslosigkeit. Jugendliche die diese Gebrochenheit genommen und diese in Segen umgewandelt haben, in Hoffnung, in Liebe. Die geweint, gekämpft und gebetet haben für Menschen die sie noch nicht mal länger als 10 Minuten kannten. Ich habe radikale Liebe und Hoffnung gesehen. Ich habe Jugendliche gesehen die so unglaublich schüchtern waren, dass ich dachte das wird eine Woche der Enttäuschungen. Oh wie naiv ich bin!
Weißt du was Jesus mit schüchternen Menschen macht? Er macht sie Mutig! Er macht sie Stark! Er gibt ihnen die richtigen Worte zur richtigen Zeit! Hab ich schüchterne Jugendliche mit lauten, extrovertierten, manchmal unhöflichen Menschen auf der Straße interagieren sehen? Ja hab ich. Weißt du was passiert ist? Am Ende standen diese Jugendlichen in einem Kreis, Hände haltend und betend mit zerbrochenen Menschen. Zerbrochene Menschen die weinten, weil diese ruhigen, unscheinbaren Jugendlichen Hoffnung, ja Jesus in diese Königskinder gesprochen haben!
Ich hab so viel Spaß gehabt, dass ich manchmal Bauchschmerzen hatte und mir das Gesicht vom ganzen Lachen weh getan hat. Ich hatte Tanzparties in der Küche mit tollen Jugendlichen und Studenten. Abwaschen kann Spaß machen :)
Manchmal hab ich so viel geweint, dass mir die Augen weh taten und ich Kopfschmerzen hatte. Aber ich hab nicht nur Tränen der Traurigkeit geweint. Sondern auch Tränen der Dankbarkeit, Tränen der Hoffnung. Ich habe Tränen mit Freunden geteilt, einfach nur still da sitzend und zusammen weinen. Gute Tränen! Tränen die Jesus auffängt und ganz wertvoll behält, weil diese Tränen später mal zerbrochene Träume heilen werden!
Im Sommer hatte ich neun Praktikanten. Alle tolle Menschen. Zwei Tage vor dem Start des Praktikums bekam ich in Redding bei der Bethel Church eine Prophetie. Das ich in diesem Sommer ein großer Bruder für ein paar Mädchen sein werde. In welchem Ausmaß oder was das bedeuten würde konnte ich noch nicht ahnen. Dann kamen die Praktikanten und es dauerte nicht lange und ich wusste genau wer diese Mädchen sind. Wer diese jungen Frauen sind die ich Mentoren sollte, in die Jesus hineinsprechen und Heilung bringen wollte. Besonders mit einer Praktikantin sollte ich eine Freundschaftliche, ja Geschwisterliche Beziehung aufbauen die alles sprengen würde was ich jemals erwarten konnte.
Gespräche die so tief waren, dass wir manchmal keine Ahnung hatten wie das passiert ist. Wörter, Bilder, Weisheit, Blicke in die Vergangenheit. Eindrücke die mir der heilige Geist in Gesprächen gegeben hat, dass es manchmal fast unheimlich war. Unglaubliche Heilung die geschehen ist. Tränen die geflossen sind und die nicht gestoppt werden konnten. Lachanfälle die nicht gestoppt werden konnten. Der heilige Geist der uns einfach nur zu Boden riss und uns manchmal für 1-2std nur anbeten ließ. Nächte die nur dazu da waren um zu reden, zu beten oder still nebeneinander zu sitzen.
Ich wünschte ich könnte mehr in Details gehen, aber das würde den Rahmen und das Vertrauen sprengen. Ich habe in dieser Zeit nicht nur gegeben sondern unglaublich viel bekommen. Ich habe gesehen wie sehr Gott mich persönlich einsetzt, ich habe gesehen das ich ein Mensch bin den Jesus Weisheit als Gabe geschenkt hat. Ich habe zwei kleine Schwestern bekommen, die für immer in meinem Herzen sein werden. Deren Freundschaft ich für immer schätzen werde.
Ich habe einen Missionskurs belegt und so viel über Mission gelernt, dass ich das manchmal gar nicht verarbeiten konnte, aber es ist wundervoll Gottes Geschenk zu sehen und Seine Hoffnung für die Welt. Seine Liebesgeschichte die Er jeden Tag schreibt und die Er irgendwann mit einem . zu Ende bringen wird. Was ich gelernt habe ist, dass "Mission existiert, weil Lobpreis nicht existiert" Wenn wir doch nur Jesus anbeten würden, mit unserem ganzen Leben dann würden auch die Menschen um uns herum angesteckt und entzündet werden!
Kolumbien war wunderbar schwierig und wunderbar schön! Mein Herz so gebrochen und so voller Traurigkeit, weil ich mich von meinen Schwestern vorher verabschieden musste. Eine schwere, eine Last in meinem Herzen wie ich sie vorher noch nie gespürt habe. Ja ich habe getrauert. Wie man den Verlust eines geliebten Menschen trauert. Ich saß in der Traurigkeit und wartete und schrie Jesus an und hab ihn angefleht diese Last von mir zu nehmen. Er tat es nicht. Im Gegenteil. Er brach mein Herz noch mehr. Aber nicht um mich zu verletzen, um mich zu quälen. Nein. Er tat es um mir zu zeigen, dass es immer weh tun wird zu helfen. Anderen Menschen zu helfen, zu lieben tut weh. Aber das wunderbare ist das dieser Schmerz auch immer Heilung bedeutet. Die Hoffnung, dass Jesus alles heil macht und zum guten führt! Das habe ich in Kolumbien gelernt. Aber auch eine wunderbare und unglaublich warme Kultur kennengelernt. Eine neue Sprache und Atemberaubende Schönheit. Habe Menschen gesehen die Jesus in einer Leidenschaft angebetet haben wie ich es noch nie gesehen habe. Jugendliche die so einen Hunger hatten, dass sie einfach nicht aufgehört haben Jesus anzubeten. Das Jugendcamp begann morgens um 7 und endete manchmal erst um Mitternacht. Neben Spaß und Action und Freizeit gab es Gebets und Lobpreis Zeiten die manchmal 2-3Std oder länger gedauert haben. Das sind Jugendliche und keine Erwachsenen! Das ist die Zukunft von Kolumbien und dieser Welt. Ich habe Hoffnung! Oh ja, das wird eine Welle werden die gewaltige Wasser schlagen wird! Ich habe krasse Armut in Bogota gesehen und dennoch eine Gastfreundlichkeit erlebt, dass es mir schlecht wurde. Warum schlecht? Weil ich soviel habe und mich dennoch beklage. Weil es mir so gut geht und ich dennoch mehr haben will. Ich habe soviel daraus gelernt. Und Jesus hat mich so viel großzügiger da durch gemacht. Danke, Danke, Danke. Wir wurden wie Rockstars empfangen und behandelt. Aber die waren Stars sind diese Jugendlichen, diese Erwachsenen, diese Geschwister in Christus die Bogota zu einer besseren Stadt machen wollen!
Ich hab in diesem Jahr mehr von den USA gesehen als ich gedacht hätte. Ich hatte das Privileg Urlaub in Seattle, Vancouver (Washington) und Fresno machen zu dürfen. Ich habe unglaubliche Gastfreundschaft erlebt und neue Freundschaften geschlossen.
Ich hatte oft Momente wo ich dachte, dass ich nicht genug Geld habe. Immer wenn ich das dachte kam irgendwo her plötzlich Geld. Menschen haben mir Geld zugesteckt. Ich hatte plötzlich Überweisungen auf dem Konto. Ich hab Geld gefunden oder wurde ständig eingeladen. Gott ist gut!
Ich habe eine wunderbare Gemeinde gefunden. Eine Gemeinde die ich hier in SF mein geistliches Zuhause nenne. Eine Gemeinde die meine Vision und mein Herz teilt und sich entschlossen hat mich finanziell zu unterstützen. Was für ein Segen! Eine lokale Gemeinde die mich in ihrer Stadt Willkommen heißt, Aussendet und finanziell unterstützt!
Zu guter letzt habe ich so viele unglaublich neue, tolle Leute kennengelernt. Menschen die ich außerhalb und innerhalb Freunde, ja Familie nenne. Ich habe christliche Gemeinschaft kennengelernt. Die schönen und die hässlichen Seiten. Aber ich habe hier eine Gemeinschaft die ich nicht mehr missen möchte. Als ich das erste mal Heimweh nach SF hatte, wusste ich das ich angekommen bin, Berlin wird für immer mein Zuhause sein, aber San Francisco ist jetzt auch Zuhause und wird es auch immer bleiben. Hier habe ich soviel über mich gelernt und tue es immer noch, dass ich viel zu verarbeiten habe :)
Ja ich habe gelernt im Regen zu tanzen. Jeder kann tanzen und sich freuen wenn die Sonne scheint. Aber die Kunst ist zu tanzen wenn es regnet. Wenn es dunkel um dich ist. Wenn es eigentlich keinen Grund zum lachen gibt, zum tanzen gibt, zum fröhlich sein gibt. Wenn es regnet will man sich unterstellen. Ich habe gelernt, wenn es regnet raus zu gehen. Im Regen zu stehen. Im Regen zu lachen und im Regen zu weinen. Den Regen als das zu sehen was es ist. Regen sorgt dafür, dass das trockene, nass wird. Das verdorrtes, grün wird. Ohne Regen, keine Sonne. Ohne Regen, keine grüne Natur und keine Schönheit. Wer nicht nass werden will, der verpasst etwas! Ja manchmal wird Regen zur Sintflut und du denkst du ertrinkst. Manchmal wirst du wahrscheinlich auch untergehen. Aber im letzten Moment kannst du dich retten, ja du wirst gerettet! Und wenn du wieder zu Atem gekommen und trocken bist, wirst du sehen wie Lebenswert das Leben doch ist! Regen ist super! Tanze im Regen!
Jetzt ist Adventszeit, bald ist Weihnachten und ich bin nun knapp ein Jahr hier! Unglaublich! Eigentlich gar nicht zu glauben. Danke!
Ich kann so viel mehr schreiben, werde ich vielleicht auch. Aber hier möchte ich erstmal stoppen. Ich denke das war genug Jahresrückblick für den Anfang!
Seid gesegnet! Ihr seid toll!
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