Mittwoch, 26. März 2014

Wertschätzung ist der Motor im Boot des Lebens

Wertschätzung..Sehnen wir uns nicht alle nach Wertschätzung, Liebe, eine kleine Geste die uns den Tag versüßt. Sehnen wir uns nicht alle danach zu wissen, dass das was wir tun einen Sinn hat, Menschen uns sagen, dass wir gute Arbeit leisten, wertvolle, gesegnete und geliebte Menschen sind? 

Wir alle sind geliebt von Gott. Unsere Sicherheit, Liebe, Wertschätzung, Geborgenheit sollte immer zuerst von Gott kommen. Aber wir sind alle berufen dazu ab und zu uns gegenseitig daran zu erinnern, Wer wir sind und was wir gut können. Was wir toll am anderen finden, wo wir voneinander lernen können. Sagen wir uns nicht viel zu selten tolle Dinge und viel zu oft Dinge die uns missfallen? 

Meine Vision, mein Herz, meine persönliche Aufgabe liegt zurzeit hier in San Francisco darin Menschen zu lieben. Gebrochene Herzen zu Jesus zu bringen, wo sie Heilung finden können. Menschen Respekt und Wertschätzung zu zeigen die sonst nur mit Füßen getreten werden. Die entweder völlig ignoriert oder nur mit Respektlosigkeit behandelt werden. Menschen die angespuckt, ausgelacht und weg geworfen werden wie Müll. Abschaum der Gesellschaft der existiert, aber nicht entsorgt werden kann.

Das klingt drastisch für dich? Ja das ist auch drastisch und sollte uns alle schockieren. Denn ist es nicht das was wir, mich eingeschlossen, täglich tun? Wahrscheinlich treten wir niemandem mit Füßen und spucken auch niemandem an, aber wir ignorieren, richten, reden schlecht über solche Menschen und untereinander.

Auch wir, YWAM San Francisco, sind nicht perfekt und reden leider viel zu oft über statt miteinander. Das ist mir in den letzten Wochen bewusst geworden und ich habe für mich beschlossen, dass ich versuchen möchte das nicht mehr zutun. Ich möchte wenn ich über andere Menschen spreche Wahrheit aussprechen, Ermutigung und tolle Dinge. Wir sollten Leben aussprechen statt Tod. 

Letzte Woche habe ich mit einer Gruppe von High School Schülern aus Iowa gearbeitet. Dies war unser erstes Mission Adventure Team für eine ganze Woche. 15 Personen die ihre Woche Spring Break hingegeben haben um Menschen hier in San Francisco zu dienen, Wertschätzung und Liebe zu zeigen und dabei an ihre eigenen Grenzen zu stoßen. Eines der Highlights der Woche war, dass die Gruppe eine Nacht und einen halben Tag versucht hat zu verstehen, was es bedeutet Obdachlos zu sein. Sie haben die Nacht auf dem Badezimmer Boden geschlafen, ohne Kissen, ohne Schlafsack, nur mit den Sachen die sie am Körper trugen. Waschen, Duschen, Zähne putzen, alles was mit Hygiene zu tun hatte war verboten. Morgens um 6 haben wir sie mit einem Zettel wo sie essen gehen können, auf die Toilette oder Kleidung finden, auf die Straße geschickt. Als die Gruppe am Nachmittag wieder kam waren sie müde, fertig, aber glücklich und unglaublich dankbar. Geschichten in Tränen getränkt, weil sie Menschen begegnet sind und nicht Obdachlosen. Jeder Obdachlose hat eine Geschichte genau wie wir. Jeder Obdachlose ist nicht ohne Grund auf der Straße. Die Herzen dieser Jugendlichen wurde gebrochen und mit Gottes Liebe, Verständnis und Wertschätzung neu gefüllt. Ein Kommentar den ich immer wieder von Gruppen höre und der mich immer wieder begeistert ist folgender: "Diese Menschen haben mehr Liebe und kümmern sich mehr umeinander als ich es jemals bei anderen Menschen gesehen habe" oder "Wir wollten den Menschen Liebe zeigen und für sie beten. Stattdessen haben sie uns Liebe gezeigt und für uns gebetet" 

Ist das nicht Kraftvoll? Menschen auf der Straße die ihren Glauben behalten haben obwohl sie allen Grund hätten sich von Gott los zu sagen. Wir bekommen Gebet von Menschen, von denen wir dachten sie brauchen Gebet. Wie naiv wir doch manchmal sind! Brauchen wir doch alle Gebet und Anerkennung und Liebe!

Auch ich brauche das. Wenn man mit den Teams zusammenarbeitet kann man gute Beziehungen aufbauen, Ermutigen, Herausfordern. Oft weiß ich aber gar nicht was bei den Jugendlichen ankommt, was sie lernen. Was sie vielleicht mit Nachhause nehmen. Oft kann ich nicht sagen ob ich gute Arbeit leiste oder nicht. Und was gute Arbeit ausmacht.

Am Ende der Woche wurde ich dann mit Liebe und Anerkennung überschüttet. 

Ich möchte euch ein paar Eindrücke der Jugendlichen und Leiter weitergeben, was sie über mich geschrieben und ausgesprochen haben. Nicht um zu zeigen wie toll ich bin, sondern um zu zeigen wie toll es ist Wertschätzung zu spüren.

"Danke dass du ein unglaublicher Leiter bist. Du hast alles getan und bist an deine Grenzen gegangen für uns. Es war toll dich kennengelernt zu haben. Danke das du deine Geschichte geteilt hast und Danke das du dir meine angehört hast"

"Du bist ein toller Leiter, voller Spaß und Ernsthaftigkeit. Du hast diese Woche besonders für uns gemacht. Ich sehe Jesus in dir arbeiten um andere zu Motivieren und zu Puschen"

"Danke, Heiko das du deine Weisheit mit uns geteilt hast diese Woche. Du bist ein Mann nach Gottes Herzen und hast Wissen in dir, dass jeder ein Stück von uns haben sollte. Wir alle brauchen ein bisschen, Heiko"

"Es ist Unglaublich dich in deiner Berufung zu sehen. Ich habe durch dich soviel über Jesus, Mission und die Freude von Christus gelernt. Hör niemals auf zu lachen, es ist Ansteckend"

"Heiko du bist ein großartiger Tänzer und Gott hat dir eine unglaubliche Gabe gegeben, dass Menschen sich in deiner Gegenwart wohlfühlen"

Ich könnte noch mehr teilen, aber ich denke ich habe meinen Punkt klar gemacht. Das war ein unglaublicher Motivationsschub, eine Wertschätzung von dem Team die ich niemals erwartet hätte. Wir haben uns Super verstanden, aber ich hätte nie gedacht, dass ich so einen Einfluss auf diese Gruppe hatte. Ich bin Gott dankbar dafür, dass Er mir auch so eine große Wertschätzung zeigt.

Sei herausgefordert da durch. Wem kannst du, musst du, darfst du diese Woche Wertschätzen, liebevoll Herausfordern. Wo musst du deine eigenen Gedanken, dein eigenes Herz hinterfragen? 

Ich bete und denke an dich!

Hab einen tollen Tag!


1 Kommentar:

  1. Hi Heiko! Ich freue mich sehr, dass du so viel erlebst und so schön darüber schreibst. Wenn ich das so lese, komme ich ins grübeln. Kann ich mir vorstellen nur einen Tag lang wie ein Obdachloser zu leben?! Ich liebe meine Matratze und Decke... Ganz schön mutig die Jugendlichen.
    Ich nehme mir für heute vor, noch jemandem wertschätzende Worte entgegen zu bringen :)
    liebe Grüße aus dem Wedding
    P

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