Freitag, 9. Oktober 2015

Ich stehe hier auf weitem Land Teil 2

Liebe Freunde,
2 Monate sind seit meinem letzten Blog Eintrag vergangen. Ich war nicht faul, aber wusste auch nicht was ich schreiben sollte. In den letzten Monaten, Wochen, Tagen haben sich immer wieder, fast täglich, auf jeden Fall wöchentlich neue Situation ergeben. Die es mir fast unmöglich machten einen ordentlichen Blog Eintrag zu schreiben.

Ich denke ich fange einfach mal im Sommer an. Der Sommer war natürlich voll von Mission Adventures Kurzzeit Einsätzen wo wir Jugendliche aus den ganzen USA jeweils für eine Woche mit uns hatten. Danach sind wir als gesamtes JMEM San Francisco und Bay Area Team für vier Tage in die Redwoods gefahren. Es war unsere jährliche Mitarbeiter Freizeit. Es war gut mal kräftig durchzuatmen, viel Freizeit zu haben und morgens und abends jeweils einen kurzen Input und viel Lobpreis und Gebetszeiten.

Ich hab noch eine Hochzeit dazwischen geschoben und bin dann mit Brittany und Ruby nach Berlin geflogen. Unser Einsatz in Berlin war definitiv anders als vorgestellt, aber deswegen nicht schlecht.
Wir haben bei JMEM Berlin mitgeholfen, die Kirche 43 besucht, Neustart durch einen Gebetsspaziergang unterstützt, mit Masters Commission Zeit verbracht und waren auf vielen Gebetsspaziergängen in der Stadt unterwegs. Außerdem haben wir den Christburg Campus unterstützt. Es war schön an meinen alten Arbeitsort zurück zu kehren und dort dienen zu können.

Als Team selbst mussten wir auch ein wenig den Sommer reflektieren der uns ziemlich in den Knochen steckte und auch in die Zukunft schauen. Unser Team sollte sich von 5 Personen auf 3 verkleinern. Wir beteten gemeinsam und individuell und hatten auch ein langes, gutes Gespräch mit Claus. Nach ein wenig Urlaub in Berlin und Prag flogen wir zurück nach San Francisco.

Mir persönlich fiel der Abschied diesmal sehr schwer. Ich habe in Berlin eine schwerwiegende Realisation gehabt. Es ist gut das ich in San Francisco bin und gerade in den USA lebe. Das ist jetzt gerade mein Zuhause, aber die USA wird nie meine Heimat werden. Ich habe realisiert, dass ich mich nicht für immer in den USA sehe. Das ist jetzt nicht gerade mega der Aufreger, aber macht schon klar, dass wenn Gott nicht anders spricht meine Mission nicht ewig in den USA ist. Natürlich würde das auch Auswirkungen auf meine Beziehung zu meiner Freundin haben und das waren Dinge die man näher angucken musste. Mit diesem und anderen Gepäck ging es zurück nach San Francisco.

Hier in San Francisco platzte dann eine sprichwörtliche Bombe nach der anderen.

Brittany ließ uns wissen, dass sie nicht länger im Outreach Department arbeiten möchte. Wir hatten viele Gespräche mit unseren Leitern und sie wurde nach ein paar Wochen in einen anderen Arbeitsbereich versetzt. Ruby wusste auch nicht mehr wie lange sie noch mit YWAM bleiben möchte und hat sich jetzt erstmal nur noch bis Dezember verpflichtet. Und ich stand irgendwie plötzlich ziemlich alleine da. Ich hatte fast täglich, aber auf jeden Fall wöchentlich Gespräche mit meinen Base Direktoren und manchen Base Leitern. Wir redeten wie ich meine Leiterschaft verbessern kann, wie wir neue Mitarbeiter bekommen können und vor allem was meine Aufgabe darin sein kann. Ich fühlte mich mehr und mehr überlastet und hatte Angst wieder auszubrennen. Wir hatten einige Gespräche und kamen letzte Woche zu ein paar ersten Lösungen. Ich werde den Direktor Posten erstmal nicht voll ausfüllen sondern werde Outreach (Einsatz) Koordinator. Ich werde weiterhin alle Aufgaben haben die direkt mit den Einsätzen der Gruppen zu tun hat und Steve einer unserer Base Leiter wird den Direktor Posten übernehmen und sich um alles andere organisatorische kümmern. Das machen wir für ca. 6 Monate und Steve wird diese Zeit nutzen um mich auch zu coachen und zu Mentoren. In 6 Monaten schauen wir dann wie wir weiter verfahren. Jetzt heißt es neue Mitarbeiter zu finden, ein stabiles Team aufzubauen und Ruhe in den Arbeitsbereich zu bringen. Ich fühle mich gut unterstützt, aber dennoch unsicher wie die nächsten Wochen und Monate genau aussehen werden.

Zu guter letzt stand dann meine Visa Verlängerung im Raum. Ich hab alle Unterlagen eingereicht und die Verlängerung ist in Bearbeitung. Leider wird es wohl länger dauern als gedacht und somit kann wahrscheinlich leider nicht über Weihnachten nach Berlin kommen. Das frustriert mich total und ich bin am Fragen wieso. Es wäre das dritte Weihnachten in Folge in den USA und weg von Familie. Ich schaue mich jetzt nach Alternativen um, aber hoffe das doch noch ein Wunder geschieht.

Das war es in aller kürze von mir um euch wieder mal auf den laufenden zu bringen. Ich freue mich darüber mit wie vielen Menschen ich in Berlin und Deutschland in Kontakt stehe und ihr seid ein wahrer Segen!

Liebe Grüße gerade aus Seattle,

Heiko


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