Dienstag, 9. Dezember 2014

How I learned to dance in the Rain - Oder wie ich lernte im Regen zu tanzen


2014 ist ein Jahr gewesen und ist es immer noch, dass mich verändert hat. Grundlegend. Kein Stein ist auf dem anderen geblieben. Es ist als ob der Tempel meines Lebens abgerissen und neu aufgebaut wurde. Ich habe gelitten und geweint. Ich habe Herzschmerz und Sehnsucht gehabt wie noch nie in meinem Leben. Mein Herz wurde gebrochen wieder und wieder. Wie noch nie in meinem Leben. Mein Herz wurde geheilt wieder und wieder. Wie noch nie in meinem Leben. Ich habe Jesus seine Liebe für mich und für die Menschen um mich herum gesehen. Wie noch nie in meinem Leben. Ich habe den Schmerz gespürt, den Jesus über Seine verlorenen Schafe fühlt. Wie noch nie in meinem Leben. Ich habe Jesus in einer Tiefe erfahren und bin in eine Intimität mit ihm gekommen, wie noch nie in meinem Leben.

Ich hatte Heimweh und wollte nur nachhause. Wie noch nie in meinem Leben. Ich wollte alles hinschmeißen, die Menschen um mich herum anschreien. verfluchen, Jesus anschreien und ihn sagen, dass er mich hin Ruhe lassen soll. Wie noch nie in meinem Leben. Ich habe Jesus Seine Geduld und Gnade kennengelernt und gespürt, wie noch nie in meinem Leben. Ich habe erfahren, dass meine Vision auf einmal Vision vieler wurde. Wie noch nie in meinem. Es ist nicht meine Vision, es ist nicht mal die eine Vision. Es ist ein Traum, den wir alle leben. In etwas anzukommen, dass unsere Bestimmung ist. Menschen in ganz Deutschland, in den USA und meine Gemeinde hier in SF haben angefangen meine Vision zu leben. Das habe ich noch nie in meinem Leben erlebt.

Ich habe Jugendliche gesehen die erst unsicher waren, dann geschockt und am Ende so zerbrochen waren von der Armut und den Drogenkonsum und der Hoffnungslosigkeit. Jugendliche die diese Gebrochenheit genommen und diese in Segen umgewandelt haben, in Hoffnung, in Liebe. Die geweint, gekämpft und gebetet haben für Menschen die sie noch nicht mal länger als 10 Minuten kannten. Ich habe radikale Liebe und Hoffnung gesehen. Ich habe Jugendliche gesehen die so unglaublich schüchtern waren, dass ich dachte das wird eine Woche der Enttäuschungen. Oh wie naiv ich bin!

Weißt du was Jesus mit schüchternen Menschen macht? Er macht sie Mutig! Er macht sie Stark! Er gibt ihnen die richtigen Worte zur richtigen Zeit! Hab ich schüchterne Jugendliche mit lauten, extrovertierten, manchmal unhöflichen Menschen auf der Straße interagieren sehen? Ja hab ich. Weißt du was passiert ist? Am Ende standen diese Jugendlichen in einem Kreis, Hände haltend und betend mit zerbrochenen Menschen. Zerbrochene Menschen die weinten, weil diese ruhigen, unscheinbaren Jugendlichen Hoffnung, ja Jesus in diese Königskinder gesprochen haben!

Ich hab so viel Spaß gehabt, dass ich manchmal Bauchschmerzen hatte und mir das Gesicht vom ganzen Lachen weh getan hat. Ich hatte Tanzparties in der Küche mit tollen Jugendlichen und Studenten. Abwaschen kann Spaß machen :)

Manchmal hab ich so viel geweint, dass mir die Augen weh taten und ich Kopfschmerzen hatte. Aber ich hab nicht nur Tränen der Traurigkeit geweint. Sondern auch Tränen der Dankbarkeit, Tränen der Hoffnung. Ich habe Tränen mit Freunden geteilt, einfach nur still da sitzend und zusammen weinen. Gute Tränen! Tränen die Jesus auffängt und ganz wertvoll behält, weil diese Tränen später mal zerbrochene Träume heilen werden!

Im Sommer hatte ich neun Praktikanten. Alle tolle Menschen. Zwei Tage vor dem Start des Praktikums bekam ich in Redding bei der Bethel Church eine Prophetie. Das ich in diesem Sommer ein großer Bruder für ein paar Mädchen sein werde. In welchem Ausmaß oder was das bedeuten würde konnte ich noch nicht ahnen. Dann kamen die Praktikanten und es dauerte nicht lange und ich wusste genau wer diese Mädchen sind. Wer diese jungen Frauen sind die ich Mentoren sollte, in die Jesus hineinsprechen und Heilung bringen wollte. Besonders mit einer Praktikantin sollte ich eine Freundschaftliche, ja Geschwisterliche Beziehung aufbauen die alles sprengen würde was ich jemals erwarten konnte.

Gespräche die so tief waren, dass wir manchmal keine Ahnung hatten wie das passiert ist. Wörter, Bilder, Weisheit, Blicke in die Vergangenheit. Eindrücke die mir der heilige Geist in Gesprächen gegeben hat, dass es manchmal fast unheimlich war. Unglaubliche Heilung die geschehen ist. Tränen die geflossen sind und die nicht gestoppt werden konnten. Lachanfälle die nicht gestoppt werden konnten. Der heilige Geist der uns einfach nur zu Boden riss und uns manchmal für 1-2std nur anbeten ließ. Nächte die nur dazu da waren um zu reden, zu beten oder still nebeneinander zu sitzen.
Ich wünschte ich könnte mehr in Details gehen, aber das würde den Rahmen und das Vertrauen sprengen. Ich habe in dieser Zeit nicht nur gegeben sondern unglaublich viel bekommen. Ich habe gesehen wie sehr Gott mich persönlich einsetzt, ich habe gesehen das ich ein Mensch bin den Jesus Weisheit als Gabe geschenkt hat. Ich habe zwei  kleine Schwestern bekommen, die für immer in meinem Herzen sein werden. Deren Freundschaft ich für immer schätzen werde.

Ich habe einen Missionskurs belegt und so viel über Mission gelernt, dass ich das manchmal gar nicht verarbeiten konnte, aber es ist wundervoll Gottes Geschenk zu sehen und Seine Hoffnung für die Welt. Seine Liebesgeschichte die Er jeden Tag schreibt und die Er irgendwann mit einem . zu Ende bringen wird. Was ich gelernt habe ist, dass "Mission existiert, weil Lobpreis nicht existiert" Wenn wir doch nur Jesus anbeten würden, mit unserem ganzen Leben dann würden auch die Menschen um uns herum angesteckt und entzündet werden!

Kolumbien war wunderbar schwierig und wunderbar schön! Mein Herz so gebrochen und so voller Traurigkeit, weil ich mich von meinen Schwestern vorher verabschieden musste. Eine schwere, eine Last in meinem Herzen wie ich sie vorher noch nie gespürt habe. Ja ich habe getrauert. Wie man den Verlust eines geliebten Menschen trauert. Ich saß in der Traurigkeit und wartete und schrie Jesus an und hab ihn angefleht diese Last von mir zu nehmen. Er tat es nicht. Im Gegenteil. Er brach mein Herz noch mehr. Aber nicht um mich zu verletzen, um mich zu quälen. Nein. Er tat es um mir zu zeigen, dass es immer weh tun wird zu helfen. Anderen Menschen zu helfen, zu lieben tut weh. Aber das wunderbare ist das dieser Schmerz auch immer Heilung bedeutet. Die Hoffnung, dass Jesus alles heil macht und zum guten führt! Das habe ich in Kolumbien gelernt. Aber auch eine wunderbare und unglaublich warme Kultur kennengelernt. Eine neue Sprache und Atemberaubende Schönheit. Habe Menschen gesehen die Jesus in einer Leidenschaft angebetet haben wie ich es noch nie gesehen habe. Jugendliche die so einen Hunger hatten, dass sie einfach nicht aufgehört haben Jesus anzubeten. Das Jugendcamp begann morgens um 7 und endete manchmal erst um Mitternacht. Neben Spaß und Action und Freizeit gab es Gebets und Lobpreis Zeiten die manchmal 2-3Std oder länger gedauert haben. Das sind Jugendliche und keine Erwachsenen! Das ist die Zukunft von Kolumbien und dieser Welt. Ich habe Hoffnung! Oh ja, das wird eine Welle werden die gewaltige Wasser schlagen wird! Ich habe krasse Armut in Bogota gesehen und dennoch eine Gastfreundlichkeit erlebt, dass es mir schlecht wurde. Warum schlecht? Weil ich soviel habe und mich dennoch beklage. Weil es mir so gut geht und ich dennoch mehr haben will. Ich habe soviel daraus gelernt. Und Jesus hat mich so viel großzügiger da durch gemacht. Danke, Danke, Danke. Wir wurden wie Rockstars empfangen und behandelt. Aber die waren Stars sind diese Jugendlichen, diese Erwachsenen, diese Geschwister in Christus die Bogota zu einer besseren Stadt machen wollen!

Ich hab in diesem Jahr mehr von den USA gesehen als ich gedacht hätte. Ich hatte das Privileg Urlaub in Seattle, Vancouver (Washington) und Fresno machen zu dürfen. Ich habe unglaubliche Gastfreundschaft erlebt und neue Freundschaften geschlossen.

Ich hatte oft Momente wo ich dachte, dass ich nicht genug Geld habe. Immer wenn ich das dachte kam irgendwo her plötzlich Geld. Menschen haben mir Geld zugesteckt. Ich hatte plötzlich Überweisungen auf dem Konto. Ich hab Geld gefunden oder wurde ständig eingeladen. Gott ist gut!

Ich habe eine wunderbare Gemeinde gefunden. Eine Gemeinde die ich hier in SF mein geistliches Zuhause nenne. Eine Gemeinde die meine Vision und mein Herz teilt und sich entschlossen hat mich finanziell zu unterstützen. Was für ein Segen! Eine lokale Gemeinde die mich in ihrer Stadt Willkommen heißt, Aussendet und finanziell unterstützt!

Zu guter letzt habe ich so viele unglaublich neue, tolle Leute kennengelernt. Menschen die ich außerhalb und innerhalb Freunde, ja Familie nenne. Ich habe christliche Gemeinschaft kennengelernt. Die schönen und die hässlichen Seiten. Aber ich habe hier eine Gemeinschaft die ich nicht mehr missen möchte. Als ich das erste mal Heimweh nach SF hatte, wusste ich das ich angekommen bin, Berlin wird für immer mein Zuhause sein, aber San Francisco ist jetzt auch Zuhause und wird es auch immer bleiben. Hier habe ich soviel über mich gelernt und tue es immer noch, dass ich viel zu verarbeiten habe :)

Ja ich habe gelernt im Regen zu tanzen. Jeder kann tanzen und sich freuen wenn die Sonne scheint. Aber die Kunst ist zu tanzen wenn es regnet. Wenn es dunkel um dich ist. Wenn es eigentlich keinen Grund zum lachen gibt, zum tanzen gibt, zum fröhlich sein gibt. Wenn es regnet will man sich unterstellen. Ich habe gelernt, wenn es regnet raus zu gehen. Im Regen zu stehen. Im Regen zu lachen und im Regen zu weinen. Den Regen als das zu sehen was es ist. Regen sorgt dafür, dass das trockene, nass wird. Das verdorrtes, grün wird. Ohne Regen, keine Sonne. Ohne Regen, keine grüne Natur und keine Schönheit. Wer nicht nass werden will, der verpasst etwas! Ja manchmal wird Regen zur Sintflut und du denkst du ertrinkst. Manchmal wirst du wahrscheinlich auch untergehen. Aber im letzten Moment kannst du dich retten, ja du wirst gerettet! Und wenn du wieder zu Atem gekommen und trocken bist, wirst du sehen wie Lebenswert das Leben doch ist! Regen ist super! Tanze im Regen!

Jetzt ist Adventszeit, bald ist Weihnachten und ich bin nun knapp ein Jahr hier! Unglaublich! Eigentlich gar nicht zu glauben. Danke!

Ich kann so viel mehr schreiben, werde ich vielleicht auch. Aber hier möchte ich erstmal stoppen. Ich denke das war genug Jahresrückblick für den Anfang!

Seid gesegnet! Ihr seid toll!


Donnerstag, 27. November 2014

Stories of a homeless in San Francisco

I wrote a little 'Story' it is fictional with lots of true facts. But it makes a pretty clear point. We all can make mistakes that lead to unfortunate circumstances and we all could come to a point pretty fast where we might need help. Pardon my English. I get better but it's still not perfect in writing :)

Feedback is always welcome!


It is cold, I can feel the cold deep into my bones. Everything hurts. I look at my watch, it is  6 am in the morning in the Tenderloin in San Francisco. Once again I only slept for 3hrs. Well if you can call that sleep. If all you got is a piece of cardboard and a thin blanket to cover yourself up. It was loud again. Firefighters, police, drunken tourists, drunken residents, junkies, prostitutes, dealers. Every day the same question in my mind, why did is happened to me? I was one of the good, still am. Manager of a big company, always wanted the benefit of my employees. But then this deal. I could not refuse it. I had to think of my family. So I took it. Shortly thereafter, all gone. Toxic assets. I lost my job, my wife took the kids and moved out. I started to drink. First a little, then more and more. Neglected, I started to hang out on the streets. After a while I liked it better on the streets in than my lonely apartment. The people were broken and addictive, but that did not bother me. I was now too. And after all, I had community here.

Eventually, I just went home only to shower  or to get clean clothes. Then the letter from the Landlord. I have not paid the rent for three months and would get kicked out. I took the letter, tore it, grabbed my stuff and did not look back. That was 15 years ago. I'm not alcohol addicted anymore, but I like to drink now and then. I don't do drugs. I'm too afraid of needles or pills. My wife I've never seen again. My two children are grown up, they think I'm working abroad. Every now and then I'll call them. It breaks my heart to hear their voices and the voices of my grandchildren, I have never seen before. I can't think about that now. It's  6:15. I have to go. The line at the Glide Church is slowly forming. Breakfast. At Glide the people are ok, they try to help. Three meals a day, for anyone who wants and completely free. I'm not picky, not anymore. You learn to take everything and be grateful for everything. The line gets longer.

The radio man has just arrived. He has a soundsystem mounted on a stroller, has a microphone and music. He sounds like Barry White. He tells stories and plays music. Some dance, others stand still in the queue, others talk. I look around for Jared. Jared and I are friends. We first met 5 years ago. He came over here from Seattle. I helped him, he helped me. We look after each other. A week ago, he disappeared, just like that. Either he moved on, is in jail or dead. I dont know. Maybe he shows up today. Finally 7:00 clock breakfast. I take my breakfast and eat on the street. I can not sit inside. The caustic smell of sweat, alcohol, excrement makes me sick. Disgusts me. I do not smell better, but I try at least once a week to take a shower and to look after myself. Shave, wash, try to get deodorant somewhere and  get a haircut. 9 clock. Today is Thursday. I'm going to YWAM across from Glide. YWAM is a Christian organization. Many foreigners work there. I mean this not racist, I only see  people  from all over the world working here. Indians, Europeans, Africans, Arabs, Americans. Most of them are really nice, helpful, believe in you, encourage people and offer to pray for you. I'm not spiritual or anything, but when you live on the street, you want to believe in the good in people, even if you lost your faith a long time ago. I let them  pray every now and then for my family or for Jared. I don' want them to pray for me. At YWAM you can play pool, or sleep somewhere in the corner, read, playing the piano, going to the toilet, shower two times a week and once a week  get a haircut. Today is Thursday. Today, you can take a shower. First come, first serve. The first people arrive and form a line in front of the Building, including me.

9:30 clock The doors are open and we all hurry to sign up for the shower. I'm third on the list. Not bad, I'm looking forward to a hot shower. I have clean clothes with me. The cold is still in my bones. Now I have to be careful not to fall asleep or nodding off. Your name is called, sometimes they come to you and tell you directly about it. But if you sleep or are careless you can lose your spot. I don't want that. I need a shower. The employees that don't  work in the center are walking back and forth to their offices. They are nice. Sincerely always with a smile on their face. I like that. in The background you here  quietly played gospel music. My name is called. "Ross, you can take a shower now," I do not hear my name often. On the road, you're the bum, the asshole, the lonely pig, the junkie. But not a person, not Ross. It's good to hear my name and to be acknowledged and recognized. At 12:00 clock the center closes. Freshly showered, shaved and with new clothes I'm on my way to St. Anthony's. Lunch. Because it tastes a little better than Glide. I walk down Leavenworth towards Golden Gate. The streets are dirty, full of trash. People lying on the street or block them. On  Leavenworth all the Drug Dealers hang out. They call the street "Pill Hill"  because everything is dealt out what you can imagine. from Prescription medication to any other drug you can imagine.  I get offered morphine, crack, heroin, weed, cocaine, Ecxtasy all in a radius of 2 blocks. Madness.

 2pm. I lie down at my favorite spot at Civic Center. The sun is shining today and it is warm. You can see city hall, the library and tourists. I fall asleep in the sun. A little later I hear voices. Hey, wake up. Get up. Come on, or I have to write you a ticket. The police, I wake up, I look up to them and mutter that I get myself ready. Most police officers are quite nice, just do their job. I smile friendly and go my way.

4:00pm I'm Sad. Sadness that I can share with anyone, because you have to be strong on the streets. You can't show weakness. But today I just want to cry. I still haven't seen Jared. I sit down offside  from the San Francisco Opera and let my tears go. I have no photos of my family, so I draw them how I imagine my children and grandchildren. I look at the picture, pack it in my backpack and go to the corner store. I buy a large can of beer and sit down on the ground. It's time drink the  hopelessness away

. Today, I will not eat again. At 6pm, I'm so drunk that I can hardly stand. I lie down in front of the YWAM Building. Here it is safe. The people that live and work here don't  chase you away. On the contrary, they smile, they stop and talk to you. They wish you God's blessing and mean it. Some go in and come out a little later with snacks or a blanket, sometimes with a Bible.They believe in Jesus and live that but don't force you to believe also. They only wanna help and do something good. It's getting dark and it is very cold again. We sit together in a bulk of 10 different people. Everyone has a different story, another reason why they are here. But nobody talks about it much, we sit together and drink, some smoke the crack pipe. A young man, Jason, is a talented artist and paints everything he sees or imagines. Maya was classical opera singer. Voice broke, and the rest has run its course. And so you always hear such stories.

 At 10pm I'm sober. I have no money, but I'm not begging. Sometimes I ask for a quarter but I don't like to do that. I walk to the Starbucks that open late. I want to use their bathroom. I'm coming in and smile friendly. But I still look like a bum,  you cann smell the booze. Jamal knows me and let me always use the restroom. Today, he shakes his head. The manager is there, he can't let me use the bathroom. But quietly he hands me  a coffee. Great I have to piss and he gives  me coffee. I accept it gratefully, after all, it's cold. He wishes me a safe night and apologizes again. I find no restaurant or shop letting me go to the bathroom. So I have to go to the bathroom between the cars. I do not just pee, but I can no longer hold it. I have to do it. I'm ashamed.

I'm laying down  at 11pm. Jared I haven't seen Jared all day. I hope he is doing well. It is very loud again. It's cold, but I got  a sleeping bag today. I'm thinking. My mind is spinning. I hope tomorrow will be better.

 Some may wonder why I don't look for a job and start a new life. I work every now and then. But with the apartment, it is not so easy. If you have a car you can specify an address and you get your check and a job easier. I do not even remember how it is to live in an apartment. I am one of 8000 plus homeless in San Francisco. My life is not easy, but others have it harder than me.

But now it is cold. Some homeless people I know died last winter on the street, they froze. Please pray for us, because I know as a Christian you do that! Please bring us blankets or something warm to drink. We really appreciate it!

Thank you that you do that!

Ross

Donnerstag, 20. November 2014

Geschichten eines Obdachlosen in San Francisco

Es ist kalt, ich spüre die Kälte bis tief in meine Knochen. Alles tut weh. Ich schaue auf meine Uhr, es ist 6 Uhr morgens in der Tenderloin in San Francisco. Ich habe also wieder mal nur 3Std geschlafen. Schlaf kann man das auch nicht nennen. Wenn man nur mit einer dünnen Stoffdecke auf einem Stück Karton auf der Straße schläft. Es war wieder laut. Feuerwehr, Polizei, besoffene Touristen, besoffene Anwohner, Junkies, Prostituierte, Dealer. Jeden Tag die gleiche Frage in meinem Kopf, wieso passiert das mir? Ich war doch einer von den guten, bin es immer noch. Manager eines Konzerns, Betriebsrat, immer den Vorteil meiner Angestellten gesucht. Doch dann dieser Deal. Ich konnte ihn nicht ablehnen. Ich musste auch an meine Familie denken. Also nahm ich ihn an. Kurz darauf, alles weg. Faule Papiere. Ich verlor meinen Job, meine Frau nahm die Kinder und zog aus. Ich fing an zu trinken. Erst ein wenig, dann immer mehr. Verwahrloste, ging auf die Straße. Irgendwan gefiel es mir auf der Straße besser als in meiner einsamen Wohnung. Die Menschen waren kaputt und süchtig, aber das störte mich nicht. Das war ich ja jetzt auch. Und immerhin hatte ich hier Gemeinschaft. Irgendwann ging ich nur noch nachhause um mal zu duschen oder Wäsche zu holen. Dann der Brief vom Eigentümer. Ich hab die Miete drei Monate nicht gezahlt, Kündigung. Ich nahm den Brief, zerriss ihn, packte meine Sachen und schaute nicht wieder zurück. Das war vor 15 Jahren. Ich bin nicht mehr Alkoholabhängig, aber ich trinke gerne hin und wieder. Ich nehme keine Drogen. Ich hab zu viel Angst vor Tabletten oder Nadeln. Meine Frau hab ich nie wieder gesehen. Meine beiden Kinder sind Erwachsen, sie denken ich arbeite im Ausland. Hin und wieder rufe ich sie an. Es zerreist mein Herz ihre Stimmen zu hören und die Stimmen meiner Enkelkinder, die ich noch nie gesehen habe. Ich kann jetzt nicht daran denken. Schaue wieder auf die Uhr 6:15. Ich muss los. Die Schlange vor der Glide Kirche formt sich langsam. Frühstück. Glide, die Menschen sind ok, sie versuchen zu helfen. Drei Mahlzeiten am Tag, für jeden der möchte und das umsonst. Ich bin nicht wählerisch, nicht mehr. Man lernt alles zu nehmen und für alles dankbar zu sein.

Die Schlange wird länger. Der Radiomann ist gerade gekommen. Er hat einen Lautsprecher auf einem Kinderwagen montiert, hat ein Mikrofon und Musik. Er klingt wie Barry White. Er erzählt Geschichten und spielt Musik. Manche tanzen, andere stehen still in der Schlange, andere unterhalten sich. Ich schaue mich um ob ich irgendwo Jared sehe. Jared und ich sind Freunde. Wir haben uns vor 5 Jahren kennengelernt. Er kam aus Seattle hier her. Ich half ihn, er half mir. Wir passen aufeinander auf. Vor einer Woche ist er verschwunden, einfach so. Entweder er ist weiter gezogen, im Knast oder Tot. Ich weiß es nicht. Vielleicht taucht er heute auf.

Endlich 7:00 Uhr Frühstück. Ich nehme mein Frühstück und esse auf der Straße. Ich kann nicht drin sitzen. Der ätzende Gestank von Schweiss, Alkohol, Exkrementen macht mich krank. Ekelt mich an. Ich rieche auch nicht besser, aber ich versuche wenigstens einmal in der Woche zu duschen und auf mich zu achten. Rasieren, waschen, irgendwo Deo zu bekommen, ein Haarschnitt.

9 Uhr. Heute ist Donnerstag. Ich gehe zu YWAM gegenüber von Glide. eine christliche Organisation. Viele Ausländer arbeiten dort. Ich meine das nicht rassistisch, Ich sehe nur das hier Menschen aus aller Welt arbeiten. Inder, Europäer, Afrikaner, Araber, Amerikaner. Die meisten sind wirklich nett, hilfsbereit, glauben an einen, ermutigen einen, wollen für dich beten. Ich bin nicht gäubig, aber wenn man auf der Straße lebt, dann will man an das gute im Menschen glauben, auch wenn man diesen glauben eigentlich verloren hat. Ich lasse hin und wieder für meine Familie oder für Jared beten. Ich möchte nicht so gerne für mich beten lassen. Bei YWAM kann man Billard spielen, oder irgendwo in der Ecke schlafen, lesen, Klavier spielen, auf die Toilette gehen, zwei mal in der Woche duschen und einmal in der Woche einen Haarschnitt bekommen.

Heute ist Donnerstag. Heute kann man duschen. Wer zuerst kommt, hat die besten Chancen heute zu duschen. Die ersten stellen sich vor dem Gebäude an, auch ich.

9:30 Uhr Die Türen werden geöffnet und wir strömen alle zum Anmelden für die Dusche. Ich bin dritter auf der Liste. Nicht schlecht, ich freue mich auf eine warme Dusche. Ich hab frische Wäsche dabei. Die kälte ist immer noch in meinen Knochen. Jetzt muss ich aufpassen nicht einzuschlafen oder weg zu nicken. Dein Name wird aufgerufen, manchmal kommen sie zu dir und sagen dir direkt Bescheid. Aber wenn man schläft oder unachtsam ist dann verliert man seinen Platz. Das will ich nicht. Ich muss duschen. Die Mitarbeiter die nicht im Zentrum arbeiten laufen hin und her in ihr Büro. Sie sind nett. Grüßen immer oder lächeln wenigstens. Das gefällt mir. Es wird leise Gospel Musik gespielt. Mein Name wird aufgerufen. "Ross, du kannst jetzt duschen" meinen Namen höre ich nicht oft. Auf der Straße bist du der Penner, das Arschloch, das einsame Schwein, der Junkie. Aber nicht eine Person, Nicht Ross. Es tut gut meinen Namen zu hören und anerkannt und erkannt zu werden.

Um 12:00 Uhr schließt das Zentrum. Frish geduscht, rasiert und mit neuen Klamotten mache ich mich auf den Weg zu St. Anthony's. Mittagessen. Da schmeckt es ein wenig besser als bei Glide. Ich laufe die Leavenworth entlang Richtung Golden Gate. Die Straßen sind verdreckt, vermüllt. Menschen liegen auf der Straße oder blockieren sie. Auf der Leavenworth wird gedealt. Sie nennen die Straße auch "Pill Hill" "Tabletten Hügel" weil hier alles gedealt wird was man sich vorstellen kann. Von der Droge bis zum Verschreibungspflichtigen Medikament. Mir wird Morphium, Crack, Heroin, Gras, Kokain, Ecxtasy angeboten. Und das in einem Radius von 2 Blocks. Wahnsinn.

Um 14:00 Uhr lege ich mich an meinen Lieblingsort am Civic Center. Die Sonne scheint heute und es ist warm. Man kann das Rathaus sehen, die Stadtbibliothek und Touristen. Ich schlafe in der Sonne ein. Wenig später höre ich Stimmen. Hey, aufwachen. Steh auf. Komm schon oder ich muss dir nen Ticket schreiben. Die Polizei, ich wache auf, schaue zu ihnen herauf und murmel, dass ich mich fertig mache. Die meisten Polizisten sind ganz nett, machen nur ihren Job. Ich stehe auf lächel freundlich und gehe meines Weges. 16:00 Uhr: Ich bin traurig. Traurigkeit die ich mit niemandem teilen kann, weil man auf der Straße stark sein muss. Keine Schwäche zeigen darf. Doch heute möchte ich irgendwo nur weinen. Jared, hab ich immer noch nicht gefunden. Ich setze mich abseits der San Francisco Oper und lasse meine Tränen fließen. Ich hab keine Fotos meiner Familie, also male ich sie wie ich mir meine Kinder und Enkelkinder vorstelle. Ich schaue mir das Bild an, packe es in meinen Rucksack und gehe zum Eckladen. Ich kaufe eine große Dose Bier und setze mich auf die Straße. Es ist Zeit die Hoffnungslosigkeit wegzusaufen.

Ich werde heute nichts mehr essen. Um 18:00 Uhr bin ich so besoffen, dass ich kaum mehr stehen kann. Ich lege mich vor den YWAM Laden. Hier ist es sicher. Die Leute die hier arbeiten und auch wohnen jagen dich nicht davon. Im Gegenteil sie lächeln, sie bleiben stehen und reden mit dir. Sie wünschen dir Gottes Segen und meinen es auch wirklich. Manche gehen rein und kommen wenig später mit Snacks oder einer Decke raus, manchmal auch mit einer Bibel. Sie glauben an Jesus und leben es, aber sie zwingen dir den Glauben nicht auf. Sie wollen nur etwas gutes tun.

Es ist dunkel und es wird wieder sehr kalt. Wir sitzen in einem Bulk von 10 verschiedenen Menschen zusammen. Alle haben eine andere Geschichte, einen anderen Grund warum sie hier sind. Aber niemand redet groß darüber, wir sitzen zusammen und trinken, manche rauchen crack Pfeife. Ein junger Mann, Jason, ist ein talentierter Zeichner und malt alles was er so sieht oder sich vorstellt. Maya war klassische Opernsängerin. Stimme kaputt und der Rest hat seinen Lauf genommen. Und so hört man immer wieder solche Geschichten.

Um 22:00 Uhr bin ich wieder nüchtern. Ich hab kein Geld mehr, aber ich bettel nicht. Ab und zu frage ich mal ob jemand einen Quarter hat, aber ich mache das nicht gerne. Ich laufe zu Starbucks der länger offen hat. Ich möchte ihre Toilette benutzen. Ich komme rein und lächel freundlich. Aber ich sehe immer noch aus wie ein Penner, den Alk riecht man auch. Jamal kennt mich und lässt mich immer auf die Toilette. Heute schüttelt er den Kopf. Der Manager ist da, er kann mich nicht auf die Toilette lassen. Aber er schiebt mir leise einen Kaffee rüber. Klasse ich muss pissen und da schiebt er mir nen Kaffee rüber. Ich nehme ihn dankend an, immerhin ist es kalt. Er wünscht mir eine sichere Nacht und entschuldigt sich noch mal. Ich finde kein Restaurant oder Laden der mich auf die Toilette lässt. Also muss ich zwischen den Autos auf die Toilette gehen. Ich muss nicht nur pinkeln, aber ich kann es nicht mehr halten. Ich muss es tun. Ich schäme mich.

Ich lege mich um 23:00 Uhr schlafen. Jared hab ich nicht gesehen heute. Ich hoffe es geht ihm gut. Es ist wieder sehr laut. Es ist kalt, aber ich hab heute einen Schlafsack bekommen. Ich denke nach. Meine Gedanken rasen immer. Ich hoffe morgen wird es besser.

Manche werden sich fragen wieso ich mir keinen Job suche und ein neues Leben anfange. Ich arbeite hin und wieder. Aber mit der Wohnung ist es nicht so einfach. Wenn man ein Auto hat kann man eine Adresse angeben und man bekommt seinen Check und leichter einen Job. Ich weiß gar nicht mehr wie das ist in einer Wohnung zu leben. Ich bin einer von 8000 Plus Obdachlosen in San Francisco. Mein Leben ist nicht leicht, aber andere haben es schwerer als ich.

Doch jetzt wird es kalt. Manche Obdachlose die ich kenne sind letzten Winter auf der Straße gestorben, sie sind erfroren. Bitte bete für uns, denn ich weiß als Christ tust du das! Bitte bringe uns Decken oder etwas warmes zu trinken. Wir wissen das wirklich zu schätzen!

Vielen dank, dass du das tust!

Ross



Mittwoch, 19. November 2014

Broken dreams



Recently, I've been thinking a lot about what my mission is here in San Francisco. What is my purpose, why I'm here. What happens when my two year commitment comes to an end? Why do I miss my "old" life sometimes so much? Can I be happy here, perhaps even completely immigrate? Does Jesus really know what I do here, the sacrifice I bring? And  are they  really sacrifices I bring or is it normal that I'm doing this because He has sacrificed first?

Yesterday evening I was sitting in the tram, my backpack full of groceries , Juli (german band) in my ear a little dreaming in Berlin. The evening was warm, my day was not the worst. Finally some time to myself and there , quite unexpectedly, my brain decided it's time to reflect a little bit.

People often say "You're living your dream, you live and work in San Francisco, one of the most beautiful cities in the world" And I say "Yes that's true, but do you know what this dream cost me?" A thought I haven't thought  much. Yes I live my  dream, but it came with costs, with sacrifice, I gave things up that we take for granted.
It costs me that I am dependent on the financial support of other people, it costs me to be far away from family and friends. Far away from the place where I was born and raised and where my vision started. It sometimes means to be lonely and alone. It means almost everything to share and actually have no privacy. It means giving up your rights every day. It means to see things that you can not even imagine. It means to see brokenness in the worst shape. Every day. Is it worth it? Oh yes, it is worth it! Jesus teaches me the meaning of love every day. What it means to be "Second" and what it means to be hated by the world. I see how people get  changed and free. I see signs and wonders. I see people who get together to jointly fight the good fight. It is nice, but sometimes it is ugly.

It's ugly, but because we are not perfect. We all have our faults. The people on the streets that are obviously broken, live it openly. We hide it often and have become masters of masks .Often I have negative thoughts towards the people I serve and with whom I work. Sometimes I think that people here are  all a little too naive. But then I ask myself: "Am I naive Am I naive to think I could make a difference? Or am I just naive to think that Jesus needs me  to change something here? No! I am of little faith, and that's ok! I think too small, I life  too small, I work too small. I could think big, live big, work big. But to be honest I do not do that sometimes. But wonderful is the knowledge in it! I know all this and see I need Jesus! I need big dreams, big visions and a great hope! And I can have it all, because my Jesus is great! Those are the broken dreams of my life that only Jesus can restore!

Thank you that you see my ugly and my beautiful side and accept. Thank you for allowing me to be honest and that people still support me. Thank you for reading my blog and then pray for me. Thank you that you know I'm not perfect, but that you see I try here with Jesus to bring change. Thank you for allowing me to live in one of the most beautiful cities in the world, where poverty is so obvious that it hurts sometimes. And I speak not only of financial poverty. The poverty that some people have so much money that they have banned all people from their lives. They are so lonely that they need to earn more money. So that they can fill this infinite hole somehow. Because it is easy to see obvious poverty and what emulate it. But who does something against the poverty of loneliness? Let us stand up together for that. Even loneliness is social injustice! Thank you for all your financial support and that you trust me to spend and use  this money wisely!


Sometimes it is good to let your  thoughts run free and do not stop them. Wonderful truth can come out of it!

Sorry if sme of my thoughts were pretty wild or confusing. I just wanted to share my mind with you!

Be Blessed!

Let's do it bilingual!


Hey friends,
a lot of my american friends asked if I could write my Blog in english too. I also want to give people in my Church to get the chance to read what my experiences with YWAM SF are.

So I will start writing my Blog now in two languages. Bare with me if you find mistakes or sentences that may not make sense. I'm still learning :) But you can always help me to learn faster!

Enjoy the Blog and please comment or email or txt me or whatever with any feedback or questions you might have!


Donnerstag, 23. Oktober 2014

Träume, die alles kosten, sind Träume von denen man alles zurück bekommt!


In den letzten Tagen habe ich viel darüber nachgedacht, was mein Auftrag hier in San Francisco ist. Was meine Bestimmung ist, Wieso ich hier bin. Was passiert wenn meine ersten zwei Jahre hier abgelaufen sind? Wieso vermisse ich mein "altes" Leben manchmal so sehr? Kann ich hier glücklich werden, ja vielleicht sogar komplett Auswandern? Sieht Jesus wirklich was ich hier tue, die Opfer die ich bringe? Und sind es wirklich Opfer die ich bringe oder ist es normal, dass ich das hier tue, weil ER sich zuerst geopfert hat?

Gestern Abend saß ich ich in der Straßenbahn, den Rucksack voll Lebensmittel, Juli im Ohr und ein wenig träumend in Berlin. Ein Abend der warm war, ein Tag der nicht der schlimmste war. Mal ein bisschen Zeit für mich und da, völlig unerwartet, entschied sich mein Gehirn doch mal ein wenig zu reflektieren. 

Mir wird oft gesagt "Du lebst deinen Traum, du lebst und arbeitest in San Francisco, eine der schönsten Städte der Welt" Und ich sage "Ja das stimmt, aber weißt du was dieser Traum mich kostet?" Ein Gedanke den ich bisher nicht häufig gedacht habe. Ja ich lebe, den Traum, aber dieser kam mit kosten, mit opfern, ich gab Dinge auf die so selbstverständlich scheinen.
Es kostet mich, dass ich auf die finanzielle Unterstützung anderer Menschen angewiesen bin, es kostet mich weit weg von Familie und Freunden zu sein. Weit weg zu sein von dem Ort wo ich geboren und aufgewachsen bin und wo alles los ging. Es bedeutet manchmal alleine und einsam zu sein. Es bedeutet fast alles zu teilen und eigentlich keine Privatsphäre zu haben. Es bedeutet jeden Tag deine Rechte aufzugeben. Es bedeutet Dinge zu sehen, die du dir nicht mal vorstellen kannst. Es bedeutet Gebrochenheit in der schlimmsten Form zu sehen. Jeden Tag. Ist es das Wert? Oh ja, es ist es Wert! Jesus lehrt mich die Bedeutung von Liebe jeden Tag. Was es bedeutet, "Zweiter" zu sein und was es bedeutet von der Welt gehasst zu werden. Ich sehe wie Menschen verändert und freigesetzt werden. Ich sehe Zeichen und Wunder. Ich sehe Menschen die sich zusammentun um gemeinsam den guten Kampf zu kämpfen. Es ist Schön, aber manchmal ist es hässlich. 

Es ist hässlich, weil wir eben doch nicht perfekt sind. Wir alle haben unsere Fehler. Die Menschen auf der Straße, die offensichtlich kaputt sind, leben es offen. Wir verstecken es oft und sind mittlerweile Meister der Masken.Oft habe ich negative Gedanken gegenüber den Menschen denen ich diene und mit denen ich zusammenarbeite. Manchmal denke ich, dass hier alle ein wenig zu naiv sind. Aber dann frage ich mich: "Bin ich naiv? Bin ich naiv zu denken ich könnte was verändern?" Oder bin ich einfach nur naiv zu denken, dass Jesus mich braucht um was zu verändern? Nein! Ich bin klein gläubig, und das ist ok! Ich glaube zu klein, ich lebe zu klein, ich arbeite zu klein. Ich könnte groß glauben, leben, arbeiten. Aber um ehrlich zu sein tue ich das manchmal nicht. Aber das wunderbare ist die Erkenntnis darin! Ich erkenne das alles und sehe, Ich brauche Jesus! Ich brauche große Träume, große Visionen und eine große Hoffnung! Und ich kann das alles haben, weil mein Jesus groß ist! 

Danke, dass du meine hässlichen und meine schönen Seiten siehst und akzeptierst. Danke, dass ich ehrlich sein darf und Menschen mich dennoch unterstützen. Danke, dass du meinen Blog liest und danach für mich betest. Danke, dass du weißt das ich nicht perfekt bin, aber versuche hier mit Jesus was zu verändern. Danke, dass ich in einer der schönsten Städte der Welt leben darf, wo die Armut so offensichtlich ist, dass es manchmal weh tut. Und ich spreche nicht nur von finanzieller Armut. Die Armut, dass manche so viel Geld haben das sie alle Menschen aus ihrem Leben verbannt haben. Die so Einsam sind, dass sie mehr Geld verdienen müssen. Damit sie dieses unendliche Loch irgendwie füllen können. Denn es ist leicht offensichtliche Armut zu sehen und was dagegen zutun. Aber wer tut was gegen die Armut der Einsamkeit? Lasst uns da gemeinsam für aufstehen. Denn auch Einsamkeit ist soziale Ungerechtigkeit! Danke, das du mich finanziell unterstützt und mir zutraust dieses Geld weise einzusetzen! 


Manchmal ist es gut, seinen Gedanken freien lauf zu lassen und sie nicht aufzuhalten. Dann können wunderbare Erkenntnisse wie diese dabei herauskommen. 

Wem meine Gedanken hier etwas zu wirr waren, dem bitte ich um Verzeihung. Ich wollte einfach mal ein paar Gedanken aus meinem Kopf schreiben und dachte ich könnte diese mit euch teilen :)

Seid gesegnet! 

Freitag, 10. Oktober 2014

San Francisco Rundbrief Nr.7


Liebe Freunde,
ich habe einen neuen Rundbrief. Falls ihr diesen per Mail nicht erhalten habt oder diese eventuell gelöscht habt etc. Dann gebe ich euch die Möglichkeit euchdie Möglichkeit unter folgendem Link nachzulesen:  https://docs.google.com/file/d/0B1WlExK5K-StNERXYzFlUnVsSlU/edit


Meldet euch doch mit Feedback, Fragen, Anregungen oder wenn ihr euch einfach mal melden möchtet. Ich freue mich von euch zu hören!

Schönes Wochenende euch allen!

Heiko

Donnerstag, 11. September 2014

Wir bleiben in der Tenderloin, denn wir werden gebraucht!

Liebe Freunde,
bitte entschuldigt mein langes warten auf ein Update bezüglich unseres Gebäudes. Ich bin euch auch noch einen Sommerbericht schuldig, sowie einen aktuellen Rundbrief. Alles in Bearbeitung und ich verspreche euch, dass ihr bald wieder auf dem neuesten Stand der Dinge seid.

Also fange ich mal mit unserem Gebäude an. Wir kaufen das Gebäude auf jeden Fall! Wir haben den Zuschlag bekommen und bis zum heutigen Tag $1,298,740 an Spenden gesammelt. Am 23.9 ist unsere erste Zahlung auf das Gebäude fällig. Wir wollen dafür mindestens $2.000.000 zusammen haben. Je höher unsere erste Zahlung ist umso niedriger sind die Kredite die wir aufnehmen müssen und dementsprechend niedriger werden unsere Zinsen und die Rückzahlungen sein. Wenn wir am 23.9 die 2 Mio nicht haben wird ein christlicher Investor und guter Freund von YWAM San Francisco nicht nur als Bürge eingesetzt sondern dieser wird auch den Rest bezahlen. Allerdings nimmt auch dieser einen hohen Zinssatz. Im Endeffekt läuft alles darauf hinaus ob wir 5% an Zinsen zahlen oder 8%. In der Summe bedeutet das entweder $18.000 oder $40.000 an monatlicher Rückzahlung.

Wenn es dazu kommt, dass der Investor einspringen muss und wir nicht die $2 Millionen zusammen bekommen wird das unsere Arbeit extrem einschränken. Konkret haben wir darüber noch nicht gesprochen und ich kann deswegen keine Details nennen. Aber es wird dazu führen, dass Arbeitsbereiche evtl. für eine Zeit geschlossen werden müssten, weil wir schlicht keine finanziellen Mittel mehr zur Verfügung hätten. Das würde bedeuten wir haben die Gebäude, aber können nicht mehr aus diesen operieren.

Ihr seht alles sehr technische Details und nicht das spannendste. Wir als Base machen gerade einen Spagat zwischen entspannt und Vertrauen auf Gott und total durch drehen, weil wir nicht wissen was am 23.9 passieren wird. Die Banken ändern auch gerne jeden Tag ihre Meinung und Tim, unser Base Direktor weiß manchmal gar nicht wo ihm der Kopf steht.

Wenn ihr finanziell helfen möchtet, könnt ihr auf www.ywamsanfrancisco.org/miracle alle Infos bekommen oder ihr sprecht Volker Ernst an. Volker war letzte Woche hier und hat sich ausgiebig mit Tim ausgetauscht. Er weiß also auch aus erster Hand Bescheid über die Gebäude und wie ihr helfen könnt!

Betet doch bitte für:

Frieden für Tim
die gesamten $4.000.000 die wir brauchen um die Gebäude komplett zu kaufen
Menschen die freudig geben
Frieden in allen unseren Herzen. Damit wir unsere Arbeit tun können und nicht ständig an das Geld denken
Gottes Schutz und Bewahrung für uns alle und unsere Herzen.
Zusammenhalt im Team

Bitte fragt weiter nach. ich verspreche in Zukunft besser zu sein was das Antworten betrifft!

Hier noch unser neuestes YWAM SF Promo Video. Das Video wurde vor 6 Wochen oder so aufgenommen und gibt einen guten Eindruck auf unsere Arbeit und die Nachbarschaft!

                                                                     

Mittwoch, 6. August 2014

Kolumbien!

Hallo ihr lieben,
ein ganz kurzer Blog Eintrag von mir. Ich versuche sehr bald euch auf den neuesten Stand zu bringen!

Heute Nacht 00:45 (9:45 Uhr Donnerstag deutscher Zeit) fliege ich mit Vier anderen YWAM'ern nach Bogota, Kolumbien. Wir werden 2 1/2 Wochen dort bleiben und im Herzen von Bogota mit einer großen Gemeinde zusammenarbeiten und dort auch wohnen und schlafen.

Wir haben bereits einen Zeitplan und werden in der ersten Woche bei Kinderfesten mithelfen die, die Gemeinde organisiert. Außerdem helfen wir bei verschiedenen Renovierungsarbeiten, werden mit Waisenkindern arbeiten und auf eine Jugendfreizeit der Gemeinde mitfahren. Die Gemeinde hat eine Jugendgruppe mit 500 Jugendlichen..Es fahren zwar nicht alle mit, aber ihr könnt euch vorstellen, dass es eher ein Jugendevent als eine Freizeit werden wird. Wir werden also viel Kinder und Jugendarbeit machen.

Ich bin vom Sommer sehr, sehr müde und ausgelaugt. Ich habe ehrlich gesagt nicht die größte Motivation und Vorfreude gerade. Aber ich weiß, dass Gott zu mir gesprochen hat über Kolumbien und das ich gehen soll. Der Sommer war einfach sehr voll und ich hab auch emotional einiges zu verarbeiten.

Bitte betet doch für mich und für unser kleines Team.

-Für Kraft und Erfrischung
-Gottes tiefes reden in unser Leben und in das Leben der Kinder und Jugendlichen und den Menschen denen wir dienen.

-Für Einheit in unserem kleinen Team und mit allen Kolumbianern mit denen wir zusammenarbeiten.
-Für Schutz und Bewahrung
-Für Überbrückung von Sprachbarrieren (wir werden Spanisch Übersetzer haben)
-Für einen guten und sicheren Flug heute Nacht.

Das sind nur ein paar Gebetsanliegen. Betet doch bitte was immer der Herr euch aufs Herz legt. Wenn ihr Eindrücke oder sonstiges bekommt dann schickt mir diese doch bitte!

Vielen dank und liebe Grüße!


Donnerstag, 10. Juli 2014

Wenn (fast) alles was du tust schmerzen verursacht, wer muss sich ändern?


Freunde,
als erstes sollte ich euch wissen lassen, dass dies einer meiner intimsten, aber wichtigsten Blog Einträge werden wird. Denn dieser Blog Beschäftigt sich damit, dass Menschen verletzt werden, dass Charaktere sich verletzen können, das es weh tut wenn man jemand anderem schmerzen verursacht. Dieser Blog Eintrag lässt sich vielleicht nicht sofort positiv lesen, aber er muss sein. Denn wenn ich nicht schreiben würde, was ich gleich schreiben werde, dann wäre ich nicht ehrlich mit euch und würde euch nicht erzählen wie es mir ehrlich geht, was ich erlebe, was sich in mir abspielt. Bevor ich mehr schreibe, bitte ich, betet für mich! Haltet kurz inne und betet für mich! Danke..

Die letzten Wochen waren sehr hart für mich persönlich. Ich war und bin auf jede erdenkliche Weise müde. Physisch, Psychisch, geistlich. Ich konnte mich schwer bis kaum motivieren und bin in alte, längst vergessene Muster gefallen. Ich habe Masken aufgesetzt, ich habe Aggression und Wut in mir gespürt. Ich habe mich ausgegrenzt und abgelehnt gefühlt. Ich hab mir gewünscht bei meiner Therapeutin auf der Couch sitzen zu können. Ich wollte nicht aufstehen und mich verstecken. Ich habe niemanden angebrüllt, aber bin laut geworden. Ich habe Praktikanten behandelt als wären sie das. Nur Praktikanten und ich bin der Boss. Ich habe meine Arbeit erledigt, aber ich habe meine Arbeit nicht geliebt. Ich habe meine Arbeit gemacht, aber nicht mein Herz da drin gehabt. Es war Arbeit und keine Leidenschaft. Es ist immer noch viel Arbeit und wenig Leidenschaft. Ein großer Unfrieden in meinem Herzen und ich finde keinen Frieden, keine Ruhe. Nein, ich werde nicht wieder Depressiv, Nein ich werde den Burn Out nicht wieder in mein Leben einladen. Diese Zeit liegt hinter mir, aber Ich spüre Dunkelheit in meinem Nacken, ich spüre Angst. Ich spüre Verunsicherung. Und in allem weiß ich Jesus ist das Auge im Sturm. Jesus sagt zur tosenden See "sei Still" Jesus sagt, ich sehe deinen schmerz und manche Wunden muss ich aufmachen damit endlich komplett Heilung stattfinden kann. In dieser Situation stecke ich gerade. Ich höre den Song "I will climb this mountain with my hands wide open" Ja ich werde diesen Berg mit meinen offenen Armen besteigen. Denn Jesus zu preisen ist das einzige das gerade Sinn ergibt, wozu ich immer noch Kraft habe.

Ich habe andere Menschen, Praktikanten verletzt. Sie haben sich von mir rum geschubst gefühlt, nicht ernst genommen, sie haben sich gefühlt als wäre ich der Boss der ihnen sagt was sie zutun haben. Sie haben keinen Respekt und keine Wertschätzung gespürt. Bin ich das? Bin ich kalt? Ist  es mir egal wie andere sich fühlen? Erhöhe ich mich? Sage ich, "Du bist Praktikant und ich bin dein Boss?" Eigentlich kenne ich mich besser und würde sagen, Nein, Nein, Nein. Aber irgendwas muss ja dran sein, sonst würde es nicht angesprochen werden. Um eins klar zustellen, meine Kollegen und meine Leiterin Lindsay sagen das nicht über mich. Selbst den Praktikanten sagen sie, dass ich das nicht bin. Aber dennoch kamen diese Gefühle und diese Abneigung auf. Hinterfragung.

Vieles kann mit kulturellen Unterschieden beglichen werden, denn das stimmt nun mal. Auch Altersunterschiede gehören definitiv dazu. Der persönliche Reifegrad einer Person. Ich denke ich kenne ein paar Antworten die mein eigenes Leben betreffen und muss diese umsetzen. Um diese umsetzen zu können muss ich sie aber ans Kreuz bringen und da lassen. Dann zu Jesus gehen und dort bleiben. Im Licht wandeln und nicht zwischen Dunkelheit und Licht hin und her taumeln..Schwierig und definitiv kann ich hier und heute keine tiefe Lebensweisheit weiter geben. Nur was mich Beschäftigt.

Diese Zeiten lassen mich nach euch in Deutschland sehnen. Ihr die ihr meine Geschichte kennt, woher ich komme und welchen Weg ich hinter mir habe. Verständnis und Liebe, Nachsicht und Gnade. Wahre Freundschaft. Immer wenn ich mich gerade nicht gut fühle bekomme ich entweder eine Whatsapp oder Facebook Nachricht oder wie heute ein gedrehtes Video von Freunden für mich. Jesus weiß IMMER was ich brauche und schickt mir diese Lichtblicke aus Berlin. Danke dafür!

Ich beende hier diesen Blog. Ihr wisst wofür ihr beten könnt, sollt, dürft. Bitte tut dies! Das nächste mal kommt dann (hoffentlich) wieder ein toller Blog Eintrag!


Donnerstag, 12. Juni 2014

NIKO, Mission Adventures und wie Jesus bei einem BBQ vorbei schaute


Hey Freunde,
es wird mal wieder Zeit für ein paar Neuigkeiten. Vor ein paar Wochen sind unsere 8 Sommer Praktikanten angekommen. In der ersten Woche hatten wir viel Training, Sightseeing, Zeit um den Kulturschock von San Francisco zu überwinden und sich langsam in die Base einzufinden.

Danach haben wir alle an einem Programm innerhalb von YWAM teilgenommen, dass sich "NIKO" nennt. Niko ist das griechische Wort für Überwinder. In dieser Woche ging es darum physische und psychische Grenzen zu überwinden und wie wir damit umgehen wenn wir an unsere Grenzen stoßen. Wir waren drei Tage in der Wildnis unterwegs sind ungefähr 48 km gewandert, haben unter freiem Himmel geschlafen, durften nur rationiert essen, durften uns nicht waschen, hatten nur ein bisschen Wechselkleidung dabei und hatten einige andere Einschränkungen. Natürlich durften wir keine Handys und PCs bei uns haben und außerdem keine Uhren. So wussten wir nie wie spät es ist oder wo wir gerade sind. Das war eine sehr Interessante Erfahrung. Mir wurde bewusst wie sehr ich mich von meinem Handy und vom Internet abhängig mache, wie oft am Tag ich auf die Uhr schaue ohne wirklich manchmal auf die Zeit zu achten. Ich habe realisiert wie sehr man vergessen kann, einfach mal im Moment zu leben und Gott und seine Wunderbare Schöpfung zu genießen.
Da wir in zwei Gruppen aufgeteilt wurden war Teamarbeit, Team Aufgaben und auf sein Team vertrauen eine Riesen Aufgabe. Oft reden wir darüber, dass wir füreinander da sein sollten und es wichtig ist, dass man sich gegenseitig unterstützt. Aber wie oft tun wir das dann wirklich?  Wir alle wurden definitiv an unsere Grenzen gebracht, aber es war sehr gut!

Den Rest der Woche haben wir dann auf der Base verbracht. Wir haben alle gemeinsam in unseren Gruppenunterkünften geschlafen und verschiedene Aufgaben in der Stadt gemeistert.
Am Ende der Woche waren wir alle Müde, aber glücklich. Vor allem eine Dusche, saubere Kleidung und ein warmes, gemütliches Bett kamen uns plötzlich wie der wahre Luxus vor. Ich bin definitiv verändert aus dieser Woche herausgekommen.

Am Montag hat unsere Mission Adventures Sommer Saison begonnen und wir hatten diese Woche ein Team von 42 Teilnehmern. Das Motto dieses Sommers ist ein Leuchtturm und das Wort "one" also "eins". Jesus ist unser Licht, das Licht das uns immer den richtigen Weg weißt. Wir alle die uns Kinder Gottes nennen haben dieses Licht in uns und scheinen dieses eine Licht in die Welt für Jesus.

Ich habe drei Tage gelehrt. In meiner Vorbereitung wurde mir besonders 1. Johannes aufs Herz gelegt und somit habe ich alle drei Tage aus dem 1. Johannes Brief gelehrt.
 Am ersten Tag gab es eine Einführung in das Thema und darum was es bedeutet ein Kind Gottes zu sein. Dabei war mir besonders wichtig, dass Gott keine Enkelkinder hat. Damit meine ich, dass wir nicht gerettet sind nur weil unsere Eltern vielleicht Christen sind etc. Wir alle müssen persönlich eine Entscheidung treffen.

Am zweiten Tag habe ich über Sünde gesprochen und wie sie uns entweder in ein Gefängnis der Schuld bringen kann oder wir entscheiden uns für Errettung und damit Freiheit. Sünde kann uns entweder verurteilen oder uns überführen und damit zum Kreuz bringen und in die Freiheit führen.

Der dritte Tag hat sich damit beschäftigt, dass wir dazu aufgerufen sind zu lieben, weil Gott uns zuerst geliebt hat. Und Jesus den ultimativen Liebesbeweis geliefert hat. Ich habe den Jugendlichen eine Frage gestellt die jeder leicht beantworten kann..Wann hattest du das letzte Mal Liebeskummer? So großen Liebeskummer, dass es wehgetan hat und du einfach nur bei dieser Person sein wolltest? Meine zweite Frage war: Wann hattest du das letzte Mal solchen Liebeskummer nach Jesus? Wann hast du dich das letzte Mal so nach Jesus gesehnt, dass es fast wehgetan hat? 

Essentielle und gute Fragen und wichtig darüber nachzudenken. Ich habe auf jeden Fall viel gelernt und der heilige Geist hat mich einiges gelehrt. Ein großes Kompliment habe ich vom Jugendpastor der Gruppe erhalten. Der zu mir meinte, dass ich viel zu sehr über mein Alter hinaus predige. Ich trage viel Weisheit in mir..Das ist sehr interessant und ich trage das schon eine Weile mit mir rum. Ich höre von vielen Menschen um mich herum, dass sie finden dass ich eine besondere Gabe der Weisheit besitze. Ich frage mich immer wieder was Jesus damit noch vorhat.

Eine Geschichte möchte ich noch teilen. Und zwar die worum es im Blog Titel geht. 

Letzte Woche war ich zum Grillen bei meinem Freund Matthew eingeladen. Ich hab ein paar Praktikanten und Freunde mitgenommen und wir haben uns alle auf einen entspannten Abend außerhalb der Stadt gefreut. Es wurde dann auch ein sehr entspannter, aber vor allem Geist erfüllter Abend.

Ich hatte ein unglaublich tiefes Gespräch mit einer Praktikantin und der heilige Geist hat mir unglaublich viele Wörter für sie gegeben und das Gespräch in eine Richtung gelenkt wo viel in ihr bewegt wurde. Ich habe unbewusst Gedankengänge, Sehnsüchte, Fragen in ihr aufgewühlt und der Heilige Geist hat das total benutzt. Sie wurde vom heiligen Geist überflutet :-)

Neben uns haben sich Martin und Daniel unterhalten. Martin hat totale Einsicht für Daniels leben bekommen, der sich im jungen Alter für Jesus entschieden hat, aber seine Eltern haben ihn und seine Geschwister so erzogen, dass sie immer die Freiheit hatten zu wählen. Und er hat sich im laufe seine Zeit als Jugendlicher zurückgezogen von Gott. Cassandra hat in der Küche mit jemanden abgewaschen. Beim Abwasch ging um die Tochter der Frau. Aus heiterem Himmel hat sie angefangen über Cassandra zu prophezeien und der heilige Geist hat sie total erwischt. 
Als wir dann alle in der Garage waren um uns zu verabschieden haben wir den Drang gespürt noch dem Herrn für den Abend zu danken und auszutauschen.

Was als kurzes dank Gebet gedacht war wurde zu einer unglaublich tiefen Gebetszeit. Kevin der gerade sein zweites Jahr bei Bethel beendet hat fing an über Martin und mich zu prophezeien und wir beteten eine lange Zeit. Daniel schien ziemlich berührt zu sein und der heilige Geist wirkte in ihm. Am Ende der Gebetszeit hatte Jaci den Eindruck wir sollten noch für Daniel beten. Wir nahmen ihn in die Mitte und bevor wir überhaupt anfingen konnten fiel er auf die Knie und gab sich Gott hin. Wir beteten für ihn und der Herr gab uns viele Worte für ihn. Ohne dass wir ihn aufforderten fing er an seine Sünden zu bekennen und gab sein Leben neu Jesus hin. Das war für Cassandra unglaublich emotional, weil Daniel ihr großer Bruder ist und die beiden nicht immer eine leichte Beziehung hatten. Jesus hat in diesem Moment nicht nur Daniel in sein Königreich zurückgeholt sondern auch Wiederherstellung in die Geschwister Beziehung gebracht!

Danach sind wir nachhause gefahren und die ganze Fahrt zurück nach San Francisco wussten wir noch nicht ganz wie wir das einsortieren sollten. Der Plan zu einem entspannten Grillabend zu gehen ohne große Erwartungen hat Gott genutzt um uns alle Erfrischung in Seiner Gegenwart zu schenken und dabei noch eines Seiner Kinder zurück zu rufen!

Habe immer große Erwartungen! Denke nicht zu klein über Gott. Er kann jede Situation nutzen um Wiederherstellung, Ermutigung und Freude zu schenken. Ich wollte nur ein Steak und vielleicht ein Bier, aber der Herr wollte Erfrischung im Geist und Leben schenken!

Amen dazu und euch ein super Wochenende :)


Donnerstag, 29. Mai 2014

Wenn wir Berge sehen, sieht Gott nur Hügel

Hallo alle Miteinander!

Einige von euch haben vielleicht schon mitbekommen, dass wir als YWAM SF gerade vor einer sehr Herausfordernden Situation stehen.

Seit 1995 mieten wir die beiden Gebäude in denen wir wohnen, arbeiten, unsere Büros haben, die DTS ihren Unterricht hat etc. Bisher gab es keinen Grund das Gebäude zu kaufen, weil 1. der Besitzer nicht verkaufen wollte 2. Immer nur uns im Gebäude haben wollte. 

Nun hat sich die Situation geändert. Es gibt einen Interessenten der $3.75 Millionen für unser Gebäude geboten hat und das Geld Bar zur Verfügung hat. 
Der Besitzer ist das erste Mal interessiert zu verkaufen und hat uns das Erst Kaufrecht angeboten. 

Wir haben jetzt bis zum 9.6 Zeit $500.000 aufzutreiben um überhaupt als Käufer in Frage zu kommen bzw. damit uns überhaupt eine Bank anhört für einen möglichen Kredit.

Wenn der Fall Eintritt und das Gebäude an den Interessenten geht, dann bedeutet das nicht automatisch dass wir rausgeschmissen werden. Es kann bedeuten, dass die Mieten um das ca. 4 fache für uns steigen können, es könnte bedeuten, dass wir manche Arbeitsbereiche schließen müssen oder vielleicht ändert sich auch nichts. Theoretisch haben wir ein Mietsrecht bis 2021, aber es ist schon durchgedrungen das der Interessent am ehesten versuchen wird uns aus dem Gebäude zu "kaufen" um es deutlicher zu machen uns rauszuschmeißen.

Wir stehen jetzt vor einem riesigen Berg und fragen Gott was Er von uns möchte. Was Seine Pläne für die Gebäude, für YWAM SF sind. Wir glauben fest daran, dass Gott uns weiterhin hier in der Tenderloin haben möchte. Das wir hier bleiben müssen. 

Deswegen haben wir eine Kampagne gestartet die wir #sfmiracle nennen. Wir werben auf Facebook, Twitter, Instagram, Tumbler. Überall wo wir nur Leute erreichen können.

Wir sammeln Geld und haben schon finanzielle Zusagen und konkrete Spenden aus San Francisco, der Bay Area, der USA und aus allen möglichen Ecken der Welt erhalten. Das ist super motivierend und hilft uns immer weiter zu gehen und nicht aufzugeben! Pastoren, Gemeinden, Menschen aus San Francisco oder der USA mit denen wir noch nie zutun hatten melden sich bei uns fragen wie sie helfen können. Wir bekommen Emails von  Menschen die kommen wollen um uns zu unterstützen oder die uns einladen in ihre Gemeinden um zu berichten. Das ist total genial und ermutigend. 

Wir sehen gerade Berge, aber das wunderbare ist das Gott nur einen Hügel sieht. Er steht bei uns und gibt uns die Kraft die wir brauchen. Wir merken auch, dass wir als Team stärker zusammenwachsen, wir haben sehr gute und ermutigende Gebetszeiten und viel Zeit um auch Sünden und Verfehlungen zu bekennen und zurück zu Gott zu kommen.

Ich möchte euch einladen mit uns gemeinsam zu stehen, zu kämpfen und zu beten.
Geht doch bitte auf www.ywamsanfrancisco.org/miracle für mehr Infos (auf Englisch) und wie ihr konkret finanziell helfen könnt. Geht bitte auf unsere Facebook Seite und klickt auf "Gefällt mir" um uns bekannter zu machen. Wenn ihr über uns postet, twittert oder was auch immer, bitte benutzt den Hashtag #sfmiracle

Gebetsanliegen:

-Für unsere Base Leiter Tim und Karol Svoboda die gerade unglaubliche Kraft und Arbeitszeiten und Nachtschichten investieren.

-Betet bitte für $3.75 Millionen oder welche Summe der Herr euch aufs Herz legt)
-Betet für Schutz und Bewahrung für die Base und uns als Mitarbeiter
-Zusammenhalt im Team
-Gegen den Feind und seine Pläne uns zu entmutigen
-Betet bitte für unsere Medien Kampagne und das mehr Menschen da durch von uns hören und erfahren
- Wir beten auch, dass der Hausbesitzer, der kein Christ ist, zu Jesus findet. Das liegt Tim stark auf dem Herzen. Er unterstützt unsere Arbeit seit vielen Jahren. Nun wird es Zeit, dass er auch in unsere himmlische Familie kommt!




Danke für alle Spenden die wir schon bekommen haben, für alle Gebete und für alle Menschen die sich investieren um YWAM SF zu retten. 

Wenn ihr weitere Fragen habt oder Infos benötigt dann meldet euch bitte bei mir!




Sonntag, 4. Mai 2014

Mein erster vlog!

Liebe Freunde!
Heute mal ein Blog Eintrag als Video! Das Video habe ich für meine Gemeinde in Berlin aufgenommen, aber ist ein Update für euch alle!

Viel Spaß und euch einen schönen Sonntag!

Heiko

Dienstag, 15. April 2014

Wie radikal kann eine Freundschaft sein?

Liebe Freunde,
diese Woche habe ich mich gedanklich mit Freundschaften beschäftigt. Was macht eine Freundschaft aus, Wann kann man von einer Freundschaft sprechen? Eine Freundschaft ist in der Regel ein geben und nehmen. Was aber wenn man einen Freund hat der nur nehmen, aber nicht geben kann? Ist das dann ein wahrer Freund? Kann ein Freund anders sein als man selbst ist oder muss man auf derselben „Wellenlänge“ sein?
Was wenn man mit Obdachlosen, Drogenabhängigen, Drogendealern, Alkoholikern, Prostituierten, Transsexuellen, physisch und psychisch kranken Menschen befreundet ist? Menschen die meistens nur Danke sagen können, wenn überhaupt? Ich habe diese Freundschaften. So oft verlasse ich die Base um einkaufen zu gehen oder einfach nur mal meine Ruhe zu haben. Aber kaum betrete ich die Straße treffe ich auf Menschen die meine Hilfe benötigen. Heute erst wieder wollte ich in Ruhe einen Kaffee trinken gehen, aber kaum auf der Straße kam Joe (Name geändert) auf mich zu, völlig betrunken um 9:30Uhr morgens und fragt ob ich das Vater unser mit ihm beten kann. Sage ich da nein? Sage ich, „Sorry, ich geh jetzt einen Kaffee trinken?“ Ja das würde ich gerne sagen, aber natürlich bete ich das Vater Unser mit ihm, natürlich höre ich ihm zu und natürlich ertrage ich den starken Geruch von schlechtem Fusel.
Ein paar Stunden später, ich öffne kurz die Tür um nach einer Jugendgruppe zu schauen. Und Jack (Name geändert) kommt völlig betrunken und Hilfe suchend auf mich zu. Er hat schmerzen, es geht ihm nicht gut und psychisch ist er fertig und sagt, dass er sich am liebsten umbringen möchte. Das ist hart und natürlich spreche ich ihm gut zu, ermutige ihn, bete Wahrheit aus und Kraft und Heilung.
Das sind Freundschaften von denen ich nicht profitiere, aber die mich einiges lehren. Ich lerne, dass es nicht nur um mich geht. Das Freundschaft eben auch bedeuten kann, dass ich viel gebe, aber nicht viel zurück erwarten kann. Und manche Freundschaften in unserem Leben sind genauso. Garantiert hast du eine Person im Kopf die genauso ist. Wo du immer nur gibst, aber kaum was zurückbekommt. Oder Du bist immer die Erste Hilfe, aber wenn du Hilfe brauchst kommt nichts zurück. Oder bist du jemand der nur empfängt, aber nichts zurück gibt? Was kannst/musst du ändern damit das anders ist?
Ich möchte dich ermutigen über Freundschaften nachzudenken. Jesus hat unglaublich viel gegeben, aber nicht viel zurückbekommen. Aber er hat nie aufgehört zu geben, egal wie sehr ihn manchmal die Jünger auf die Nerven gegangen sind ;)

In dieser Kar oder Passionswoche können und dürfen wir uns besonders daran erinnern, was für ein Freund Jesus für uns war und ist. Und das Er den ultimativen Freundschafts- und Treue Beweis am Kreuz geliefert hat. Bedingungslose Liebe, Annahme, Vergebung, Gnade, Wiederherstellung, Neuanfang. Das Kreuz ist aber auch Kraftquelle, Leben, Erneuerung. Jeden Tag. Und diese Kraftquelle brauche ich jeden Tag. Denn sonst könnte ich diese Arbeit nicht tun, die ich hier tue.
Freundschaften. Ich habe nicht besonders tiefe Freundschaften hier und es fehlt mir definitiv eine Männerfreundschaft. Freundschaften brauche ihre Zeit und dafür könnt ihr gerne beten, dass mindestens eine gute und tiefe Freundschaft hier entsteht. Ich wünsche mir auch, dass der Kontakt zu meinen Freunden, zu euch, weiterhin erhalten bleibt. Deswegen freue ich mich über jeden der mir ab und zu schreibt und an mich denkt. Das bedeutet mir viel.

Zum Schluss möchte ich Lukas 23,32-43 mit euch teilen.
32 Zusammen mit Jesus wurden auch zwei andere Männer zur Hinrichtung geführt, zwei Verbrecher. 33 Als sie an die Stelle kamen, die ›Schädel‹ genannt wird, kreuzigten die Soldaten ihn und die beiden Verbrecher, den einen rechts und den anderen links von ihm. 34 Jesus aber sagte: »Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. «16 Die Soldaten warfen das Los um seine Kleider und verteilten sie unter sich.17 35 Das Volk stand dabei und sah zu. Und die führenden Männer sagten verächtlich: »Anderen hat er geholfen; soll er sich doch jetzt selbst helfen18, wenn er der von Gott gesandte Messias ist, der Auserwählte19! « 36 Auch die Soldaten trieben ihren Spott mit ihm; sie traten zu ihm hin, boten ihm Weinessig an 37 und sagten: »Wenn du der König der Juden bist, dann hilf dir selbst! « 38 Über seinem Kopf war eine Aufschrift angebracht; sie lautete20: »Dies ist der König der Juden. « 39 Einer der beiden Verbrecher, die ´mit ihm` am Kreuz hingen, höhnte: »Du bist doch der Messias21, oder nicht? Dann hilf dir selbst, und hilf auch uns! « 40 Aber der andere wies ihn zurecht. »Fürchtest du Gott auch jetzt noch nicht22, wo du doch ebenso schlimm bestraft worden bist wie dieser Mann und wie ich? «, sagte er zu ihm. 41 »Dabei werden wir zu Recht bestraft; wir bekommen den Lohn für das, was wir getan haben. Er aber hat nichts Unrechtes getan. « 42 Dann sagte er: »Jesus, denk an mich, wenn du deine Herrschaft als König antrittst23! « 43 Jesus antwortete ihm: »Ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein. «

Als ich über soziale Gerechtigkeit, Gemeinschaft, Nächstenliebe, Freundschaft und vieles mehr nachgedacht habe ist mir diese Bibelstelle in den Kopf gekommen. Oft überlesen wir das Gespräch oder kennen es nicht mal. Hier zeigt Jesus seine Güte, Gnade und Vergebung in vollem Ausmaß. Für mich sind das auch Parallelen zu Freundschaften und darüber wie wir mit Menschen umgehen. Sind wir Verständnisvoll, geduldig und lieben wir oder sind wir eher egoistisch, sarkastisch und richten und urteilen? Wie leben wir unsere Freundschaften? Wieviel Wert legen wir auf diese?
Und Freundschaft leben bedeutet auch Vergebung aussprechen und empfangen zu können. Jesus spricht Vergebung aus noch während Er am Kreuz hängt und stirbt und streckt seine Hand dem Menschen aus der diese Hand nicht verdient. Wir alle haben diese Hand nicht verdient und dennoch ergreifen wir sie jeden einzelnen Tag.

Wem müsst, dürft oder solltet ihr eure Hand ausstrecken diese Woche? Lasst euch Herausfordern mit einer Person Zeit zu verbringen, zu beten oder ein Gespräch zu führen mit der ihr normalerweise all das nicht tun würdet! Es ist egal ob das eine Person auf der Straße oder in der Gemeinde, Schule, Uni oder sonst wo ist!

Ich wünsche euch frohe Ostern. Seid reichlich gesegnet!



Mittwoch, 26. März 2014

Wertschätzung ist der Motor im Boot des Lebens

Wertschätzung..Sehnen wir uns nicht alle nach Wertschätzung, Liebe, eine kleine Geste die uns den Tag versüßt. Sehnen wir uns nicht alle danach zu wissen, dass das was wir tun einen Sinn hat, Menschen uns sagen, dass wir gute Arbeit leisten, wertvolle, gesegnete und geliebte Menschen sind? 

Wir alle sind geliebt von Gott. Unsere Sicherheit, Liebe, Wertschätzung, Geborgenheit sollte immer zuerst von Gott kommen. Aber wir sind alle berufen dazu ab und zu uns gegenseitig daran zu erinnern, Wer wir sind und was wir gut können. Was wir toll am anderen finden, wo wir voneinander lernen können. Sagen wir uns nicht viel zu selten tolle Dinge und viel zu oft Dinge die uns missfallen? 

Meine Vision, mein Herz, meine persönliche Aufgabe liegt zurzeit hier in San Francisco darin Menschen zu lieben. Gebrochene Herzen zu Jesus zu bringen, wo sie Heilung finden können. Menschen Respekt und Wertschätzung zu zeigen die sonst nur mit Füßen getreten werden. Die entweder völlig ignoriert oder nur mit Respektlosigkeit behandelt werden. Menschen die angespuckt, ausgelacht und weg geworfen werden wie Müll. Abschaum der Gesellschaft der existiert, aber nicht entsorgt werden kann.

Das klingt drastisch für dich? Ja das ist auch drastisch und sollte uns alle schockieren. Denn ist es nicht das was wir, mich eingeschlossen, täglich tun? Wahrscheinlich treten wir niemandem mit Füßen und spucken auch niemandem an, aber wir ignorieren, richten, reden schlecht über solche Menschen und untereinander.

Auch wir, YWAM San Francisco, sind nicht perfekt und reden leider viel zu oft über statt miteinander. Das ist mir in den letzten Wochen bewusst geworden und ich habe für mich beschlossen, dass ich versuchen möchte das nicht mehr zutun. Ich möchte wenn ich über andere Menschen spreche Wahrheit aussprechen, Ermutigung und tolle Dinge. Wir sollten Leben aussprechen statt Tod. 

Letzte Woche habe ich mit einer Gruppe von High School Schülern aus Iowa gearbeitet. Dies war unser erstes Mission Adventure Team für eine ganze Woche. 15 Personen die ihre Woche Spring Break hingegeben haben um Menschen hier in San Francisco zu dienen, Wertschätzung und Liebe zu zeigen und dabei an ihre eigenen Grenzen zu stoßen. Eines der Highlights der Woche war, dass die Gruppe eine Nacht und einen halben Tag versucht hat zu verstehen, was es bedeutet Obdachlos zu sein. Sie haben die Nacht auf dem Badezimmer Boden geschlafen, ohne Kissen, ohne Schlafsack, nur mit den Sachen die sie am Körper trugen. Waschen, Duschen, Zähne putzen, alles was mit Hygiene zu tun hatte war verboten. Morgens um 6 haben wir sie mit einem Zettel wo sie essen gehen können, auf die Toilette oder Kleidung finden, auf die Straße geschickt. Als die Gruppe am Nachmittag wieder kam waren sie müde, fertig, aber glücklich und unglaublich dankbar. Geschichten in Tränen getränkt, weil sie Menschen begegnet sind und nicht Obdachlosen. Jeder Obdachlose hat eine Geschichte genau wie wir. Jeder Obdachlose ist nicht ohne Grund auf der Straße. Die Herzen dieser Jugendlichen wurde gebrochen und mit Gottes Liebe, Verständnis und Wertschätzung neu gefüllt. Ein Kommentar den ich immer wieder von Gruppen höre und der mich immer wieder begeistert ist folgender: "Diese Menschen haben mehr Liebe und kümmern sich mehr umeinander als ich es jemals bei anderen Menschen gesehen habe" oder "Wir wollten den Menschen Liebe zeigen und für sie beten. Stattdessen haben sie uns Liebe gezeigt und für uns gebetet" 

Ist das nicht Kraftvoll? Menschen auf der Straße die ihren Glauben behalten haben obwohl sie allen Grund hätten sich von Gott los zu sagen. Wir bekommen Gebet von Menschen, von denen wir dachten sie brauchen Gebet. Wie naiv wir doch manchmal sind! Brauchen wir doch alle Gebet und Anerkennung und Liebe!

Auch ich brauche das. Wenn man mit den Teams zusammenarbeitet kann man gute Beziehungen aufbauen, Ermutigen, Herausfordern. Oft weiß ich aber gar nicht was bei den Jugendlichen ankommt, was sie lernen. Was sie vielleicht mit Nachhause nehmen. Oft kann ich nicht sagen ob ich gute Arbeit leiste oder nicht. Und was gute Arbeit ausmacht.

Am Ende der Woche wurde ich dann mit Liebe und Anerkennung überschüttet. 

Ich möchte euch ein paar Eindrücke der Jugendlichen und Leiter weitergeben, was sie über mich geschrieben und ausgesprochen haben. Nicht um zu zeigen wie toll ich bin, sondern um zu zeigen wie toll es ist Wertschätzung zu spüren.

"Danke dass du ein unglaublicher Leiter bist. Du hast alles getan und bist an deine Grenzen gegangen für uns. Es war toll dich kennengelernt zu haben. Danke das du deine Geschichte geteilt hast und Danke das du dir meine angehört hast"

"Du bist ein toller Leiter, voller Spaß und Ernsthaftigkeit. Du hast diese Woche besonders für uns gemacht. Ich sehe Jesus in dir arbeiten um andere zu Motivieren und zu Puschen"

"Danke, Heiko das du deine Weisheit mit uns geteilt hast diese Woche. Du bist ein Mann nach Gottes Herzen und hast Wissen in dir, dass jeder ein Stück von uns haben sollte. Wir alle brauchen ein bisschen, Heiko"

"Es ist Unglaublich dich in deiner Berufung zu sehen. Ich habe durch dich soviel über Jesus, Mission und die Freude von Christus gelernt. Hör niemals auf zu lachen, es ist Ansteckend"

"Heiko du bist ein großartiger Tänzer und Gott hat dir eine unglaubliche Gabe gegeben, dass Menschen sich in deiner Gegenwart wohlfühlen"

Ich könnte noch mehr teilen, aber ich denke ich habe meinen Punkt klar gemacht. Das war ein unglaublicher Motivationsschub, eine Wertschätzung von dem Team die ich niemals erwartet hätte. Wir haben uns Super verstanden, aber ich hätte nie gedacht, dass ich so einen Einfluss auf diese Gruppe hatte. Ich bin Gott dankbar dafür, dass Er mir auch so eine große Wertschätzung zeigt.

Sei herausgefordert da durch. Wem kannst du, musst du, darfst du diese Woche Wertschätzen, liebevoll Herausfordern. Wo musst du deine eigenen Gedanken, dein eigenes Herz hinterfragen? 

Ich bete und denke an dich!

Hab einen tollen Tag!


Samstag, 8. März 2014

Nur ein gebrochenes Herz kann gutes tun


In meinem vorigen Eintrag habe ich kurz die Frage gestellt Wer oder Was ein Missionar ist. Gestern (Freitag) konnte ich mir selbst erneut eine Antwort geben.
Ich war gemeinsam mit einer anderen YWAM Mitarbeitern und drei DTS Studentinnen auf der Straße um Socken und Mützen an Obdachlose und Bedürftige zu verteilen. Während wir unterwegs waren und etwas auf einem Platz herumliefen fiel mir und Lilia eine Mutter mit ihrer kleinen Tochter auf. Wir fragten die Mutter ob sie Socken bräuchte und sofort waren wir im Gespräch. Sie zog ihrer Tochter die Socken an und wir kamen ins Gespräch Wir setzten uns zu ihrem Mann und die beiden begannen uns offen und ehrlich ihre Geschichte zu erzählen. Die beiden sind ehemalige Drogenabhängige die vor kurzem erst aus der Klinik entlassen wurden. Beiden waren Heroin Abhängig für lange Jahre, aber keiner wusste davon. Michael (der Mann) hatte sein eigenes Geschäft und es lief alles gut. Bis ihr Drogenproblem aus dem Ruder geriet.
Sie erzählten ihren Freunden und Familie von ihrem Problem und das sie in ein Therapiezentrum gehen würden. Fast alle inklusive der eigenen Familie wendeten sich ab von ihnen und ließen sie mit ihrem Problem ein. Die kleine war gerade erst ein paar Monate alt zu dem Zeitpunkt. Sie haben aber eine Klinik gefunden die auch die Tochter aufnahm und sie sind erfolgreich clean geworden und sind jetzt seit fast einem Jahr clean. Jennifer (die Mama) hat auch die ganze Zeit unterstrichen, dass sie während der Schwangerschaft und des Stillens clean war und die kleine nie etwas von den Drogen „abbekommen“ hat. Das war ihr sehr wichtig, dass wir das wissen. Die drei sind also neu in San Francisco und versuchen sich noch zu orientieren. Sie haben alles verloren, keine Unterkunft, kein Geld, keine Freunde. Tagsüber versuchen sie genug Geld zusammen zu bekommen um Abends ein günstiges Hotelzimmer zu bekommen wo die kleine schlafen kann.
Sie waren sehr beschämt darüber und haben auch zugegeben, dass die Leute williger sind Geld zu geben, weil sie eine Tochter haben. Die kleine hat die ganze Zeit gespielt, gestrahlt uns zugeguckt und war dabei.
Als ich die kleine Lachen sah und die Geschichte hörte zerbrach mein Herz. Wie kann eine ehrliche Familie so tief fallen? Warum würden Menschen eine Familie mit einer kleinen Tochter, die gerade zwei geworden ist alleine lassen? Ich sah einen Dollar Store auf der gegenüberliegenden Seite und verließ die Gruppe für einen Augenblick. Ich kaufte ein paar Wachsmaler, ein Malbuch und einfach ein paar andere Dinge für die kleine zum spielen.
Ich wusste es ist nicht viel, aber ich hatte das Gefühl etwas tun zu müssen. Die Familie war sehr dankbar und glücklich und die kleine wollte das Malbuch gar nicht mehr los lassen.
Wir hatten noch das Privileg für die drei zu beten bevor sie sich auf den Weg machten um Geld für den Abend zu sammeln und einen Schlafplatz zu finden. Wir gaben ihnen die Adresse von der Base und hoffen, dass sie bald zu uns kommen.

Wie bereits kurz angeschnitten zerbrach mein Herz an diesem Nachmittag. Diese soziale Ungerechtigkeit, das kalte und auch diese Ohnmacht. Ich konnte nicht viel tun, aber was ich tun konnte war eine Kleinigkeit kaufen, dieser Familie zuhören und wenigstens kurz ein Segen sein. Das war mein Auftrag für diesen Tag. Mein Herz ist zerbrochen, aber ich durfte beitragen ein kleines Stück der Herzen dieser Menschen zu reparieren. Es geht darum sensibel zu sein, zu versuchen etwas zu ändern. Denn wir können nicht immer alles ändern oder bessern, aber wir können anfangen! Diese Familie hat jetzt einen Platz in meinem Herzen und ich hoffe sie wiederzusehen. Solange werde ich für sie beten.
Ich bitte euch auch für Michael, Jennifer und Kaylie zu beten. Das die beiden ihre Hoffnung nicht aufgeben. Einen Job und eine Unterkunft bekommen. Das sie clean bleiben und Kaylie ein Zuhause bekommen kann. Das ist mir sehr wichtig.


Danke dass ihr mir ermöglicht hier zu sein und diese wundervolle Arbeit zutun!

Wer oder was ist ein Missionar?

Wer oder Was ist ein Missionar?

Hallo ihr lieben,
Wer oder Was ist ein Missionar? Eine Frage die mir seit einiger Zeit öfter mal durch den Kopf geht. Was zeichnet einen Missionar aus? Was ist meine Mission? Muss ich als Missionar in ein dritte Welt Land gehen, auf einen anderen Kontinent arbeiten? Muss ich arm sein und Klamotten tragen die diesen Lebensstil ausstrahlen? Kann ich ein Missionar in meiner Nachbarschaft, Schule, Uni sein?
Das sind nur einige Fragen die mir immer mal wieder durch den Kopf schießen. Was sind meine Antworten?
Ich tue missionarische Arbeit hier bei YWAM, aber würde nicht sagen ich bin ein Missionar. Ich versuche nur das zutun, was der Herr mir aufs Herz gelegt hat. Und das ist zurzeit meine Mission. Menschen helfen die weniger Privilegiert sind als ich. Gemeinde und Jugendgruppen anleiten und auf ihre Einsätze begleiten. Ich finde es einfach schwer zu sagen, ich bin Missionar nur weil ich jetzt spezifisch im christlichen Dienst bin. Denn wir alle sind Missionare. Jeder von uns der an Jesus glaubt hat den Auftrag bekommen in alle Welt zu gehen und die Welt zu Jüngern zu machen.
Das sieht für jeden anders aus und jeder muss, zusammen mit Gott, seinen eigenen Weg finden. Aber es ist interessant und wichtig ab und zu sich selbst, sein eigenes Leben, handeln und tun zu reflektieren und diese Fragen zu stellen.

Wo kannst du in der nächsten Woche missionarisch tätig sein? Wo kannst du jemandem etwas Gutes tun? Was ist deine aktuelle Mission und wie könnte deine zukünftige aussehen?

Ich würde mich freuen deine Ideen zu hören!


Sei gesegnet!

Mittwoch, 26. Februar 2014

Reicher Segen der vom Himmel fällt!


Hallo ihr lieben!
Heute möchte ich ein kurzes Zeugnis von Gottes Versorgung teilen.
Am Sonntagabend saß ich mit ein paar DTS-Studenten zusammen und wir haben eine spontane Lobpreis Zeit gehabt. Es begann als eine Art "Spaß Aktion" und wurde mit der Zeit wirklich tief und wir tauchten in Gottes Gegenwart ein. In der Zeit legte mir Gott aufs Herz, für Michaela eine unserer DTS-Studentinnen zu beten. Sie saß mit uns gemeinsam und betete Gott an. Ich wusste, dass sie noch $5000 für die DTS brauchte und an dem Tag einen online Account eingerichtet hatte um Geld zu sammeln. Wir begannen für Sie zu beten, Wahrheit über ihr Leben auszusprechen und Gottes Versorgung in ihr Leben zu sprechen. Es war wirklich gut und sehr, sehr ermutigend.

Am gleichen Abend kamen noch $1000 auf ihrem Konto zusammen. Gestern beim Mittagessen sah ich sie dann mit Tränen in den Augen und sprach sie an. Sie erzählte mir, dass sie gerade einen anonymen Scheck über $4000 bekommen hatte! Boah ich bekomme gerade richtig Gänsehaut, weil das so genial ist! Ihre gesamte DTS ist bezahlt und sie muss sich keine Gedanken mehr über das Finanzielle machen. Wie groß ist unser Gott, dass Er in nicht mal 48 Std $5000 zusammenbringt! Ich bin so krass begeistert.

Michaela teilte auch noch mit mir, dass ihr richtig Heiß geworden ist, als wir für sie gebetet haben. Das war etwas, wovon sie immer nur hörte, aber es nie selbst erfahren hat. Sie wusste in dem Moment, dass Jesus etwas Wunderbares tun würde. Und Er tat es!

Dies ist eine wunderbare Ermutigung für mich selbst als auch für uns hier auf der Base. Ich lerne immer mehr konkreter auf Gottes Stimme zu hören und einfach zu handeln, statt zu warten. Cool wie Er mich benutzt um seine Pläne voranzubringen. Es motiviert mich, aber auch an meine eigene Versorgung zu glauben. Ich bin wunderbar versorgt, auch wenn mir monatliche Spenden fehlen oder ich hier und da kurzfristige Einmalspenden benötigen würde. Aber die Versorgung für Michaela hat mir gezeigt, dass ich mich nicht sorgen muss. Jesus versorgt und will versorgen.

Er will auch für Dich sorgen! Es macht keinen Unterschied, ob du irgendwo bewusst in eine Missions Gesellschaft gehst wie ich. Oder du in deinem Alltag finanzielle oder sonstige Versorgung brauchst. Gott kümmert sich um jeden gleich, Er macht keine Unterschiede!

Hab einen wunderbaren Abend und fühle dich ermutigt!  Wenn ich für dich beten kann, dann schicke mir doch ein paar Gebetsanliegen!

Seid reich gesegnet!